Österreich war durch seinen Botschafter Werner Almhofer beim Begräbnis des in einem sibirischen Straflager unter ungeklärten Umständen verstorbenen russischen Regimekritikers Alexei Nawalny zugegen. Das Außenministerium stellte ein Foto zur Verfügung, das den Botschafter mit einem Kranz mit einer rot-weiß-roten Schleife zeigt, den er, wie es heißt, „in Namen der Republik“ niedergelegt hat. Wo der Kranz genau aufgestellt wurde, ob direkt am Grab oder in unmittelbarer Nähe am Friedhof, ist nicht ganz klar. Auch ist nicht bekannt, ob Almhofer in die Kirche hineingelassen wurde. Einige anderen Botschafters wurde der Zugang verwehrt.
In jedem Fall folgt Österreich damit dem Beispiel der meisten anderen westlichen Länder. Auch die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Belgien, Griechenland, Portugal, Polen oder auch Australien entsandten ihre Moskauer Missionschefs zum Begräbnis. Auf Twitter machten Bilder des deutschen, französischen oder amerikanischen Botschafters mit roten Blumen die Runde. Es ist nicht das erste Mal, dass Österreich durch seinen Botschafter beim Begräbnis eines Kreml-Kritikers vertreten war. 2015 erschien Botschafter Emil Brix bei der Verabschiedung des populären Putin-Gegners Boris Nemzow.
Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, wollte nach Moskau reisen, erhielt aber kein russisches Visum. Sie legte vor der russischen Botschaft in Wien einen Kranz nieder. Auch Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper beteiligte sich an der Gedenkveranstaltung. Der pinke EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter legte vor dem russischen Generalkonsulat in Salzburg einen Kranz nieder.