Der bekannte steirische Virologe Florian Krammer kehrt aus New York nach Österreich zurück - zumindest in Teilzeit. Der gebürtige Packer, der sich in der Hochphase von Corona als Experte nicht nur hierzulande, sondern auch international einen Namen gemacht hat, soll nach Informationen der Kleinen Zeitung mit 1. März eine Professur an der Med-Uni in Wien übernehmen und ab 2025 ein neu geschaffenes Institut der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft leiten.

Krammer selbst bestätigte einen Bericht des „Heute“-Newsletters von Christian Nusser gegenüber der Kleinen Zeitung, dass er bereits mit 1. März an der Med-Uni andocken werde. Im Laufe des Jahres 2025 werde er das Boltzmann-Institut übernehmen. Er bleibe allerdings auch in New York tätig, werde also, wie er sagt „Teilzeit in Wien und Teilzeit in New York“ forschen.

Das neue Institut, das am Montag im Zuge einer Pressekonferenz vorgestellt wird, soll sich um den Themenkomplex der Pandemievorsorge und Wissenschaftsvermittlung kümmern. Krammer selbst wird aus New York zu dem Termin zugeschaltet. Bei der Pressekonferenz werden noch zwei andere Boltzmann-Institute der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gebürtiger Steirer ging 2010 nach New York

Der 41-jährige Wissenschafter ist Professor für Impfstoffkunde an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai Hospital in Manhattan, er ging in Köflach zur Schule, studierte an der Universität für Bodenkultur in Wien Biotechnologie und ging dann 2010 nach New York, um an der Impfstoffentwicklung gegen diverse Viren mitzuarbeiten.

Selten kehren Forscher in die Heimat zurück

Es hat Seltenheitswert, dass Österreicher, die im Ausland auf wissenschaftlicher Ebene für Furore gesorgt haben, ein attraktives Angebot aus der Heimat bekommen. 2002 kehrte der bekannte Genetiker Josef Penninger aus Kanada nach Österreich zurück. 2023 kehrte der international ebenso anerkannte Molekularbiologe Martin W. Hetzer aus Kalifornien zurück, um das Institute of Science and Technolgy (ISTA) zu leiten.

Dem Vernehmen nach sollen die Boltzmann-Gesellschaft und die Medizin-Uni in Wien seit Monaten intensiv mit Krammer verhandelt haben. „Wir haben alles getan, damit wir ihn nach Wien bekommen“, hieß es am Sonntag auf Nachfrage.