Den österreichischen Parteien wird am Beginn des Superwahljahres wenig Sympathie entgegengebracht. Am positivsten wird laut einer Ende Jänner durchgeführten Gallup-Umfrage noch die SPÖ beurteilt. Gleichzeitig sprechen sich aber 52 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gegen die Sozialdemokraten aus - und auch alle anderen Parteien werden vorwiegend negativ gesehen. Die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz, sieht eine „Patt-Situation“.
44 Prozent der 1.000 Befragten (Schwankungsbreite 3,2 Prozentpunkte) sahen die SPÖ in einem sehr oder eher positivem Licht, 37 Prozent die NEOS und die ÖVP, 36 Prozent die FPÖ, 33 Prozent die Grünen. Die meisten negativen Einschätzungen entfielen auf die Regierungsparteien und die FPÖ: Die Grünen lehnen 63 Prozent ab, ÖVP und FPÖ 58 Prozent. Die Bierpartei, deren Antritt bei der Nationalratswahl noch nicht fix ist, wird von 33 Prozent positiv beurteilt, die KPÖ von 29 Prozent.
Babler genießt das meiste Vertrauen
Das geringe Vertrauen in die Parteien überträgt sich auch auf deren Vorsitzende. 36 Prozent vertrauen Andreas Babler (SPÖ), je 34 Prozent Werner Kogler (Grüne) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS), 32 Prozent Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Dominik Wlazny (Bierpartei). Am schlechtesten unter den Vorsitzenden der im Nationalrat vertretenen Parteien schneidet Herbert Kickl (FPÖ) mit 30 Prozent ab. KPÖ-Chef Günther Hopfgartner vertrauen 22 Prozent.
Auch das Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der Parteien lässt zu wünschen übrig. So trauen der FPÖ und der SPÖ je 35 Prozent zu, positive Veränderungen in Österreich herbeiführen zu können, den NEOS 33 Prozent. Schlechter schneiden die Regierungsparteien ab - von der ÖVP glauben das 32 Prozent, von den Grünen 28 Prozent. Allerdings schreiben teils auch Sympathisanten anderer Parteien ÖVP und SPÖ Problemlösungsfähigkeit zu, während bei der FPÖ hauptsächlich die eigene Wählerschaft daran glaubt. 26 Prozent glauben, die Bierpartei könne positive Veränderungen einläuten, 23 Prozent die KPÖ.
In der nächsten Regierung können sich die Österreicher jene drei Parteien, die derzeit auch die Wahlumfragen anführen, in etwa gleich gut vorstellen. 34 Prozent finden, die SPÖ soll darin vertreten sein, je 33 Prozent die ÖVP und die FPÖ. Die NEOS würden 26 Prozent gerne in der Regierung sehen, die derzeit dort sitzenden Grünen 25 Prozent. Doch auch die Bierpartei, die zum ersten Mal im Nationalrat wäre, können sich 22 Prozent in der Regierung vorstellen, die KPÖ 14 Prozent.