Gesundheitsminister Johannes Rauch will der geringen Impfbereitschaft in Österreich mit „Bewusstseinsbildung“ begegnen. Die Notwendigkeit für eine größere Impfkampagne wie in der Anfangsphase der Corona-Pandemie sieht der Grünen-Politiker aber nicht: „Das ist schlicht der Erfahrung geschuldet, dass große Kampagnen nicht wirklich etwas bewegen“, sagte Rauch.
Dass die Überführung des Impfprogramms – auch bei Influenza – in den niedergelassenen Bereich nicht ganz so wie erhofft funktioniert hat, räumt Rauch aber ein: Das habe anfangs „nur bedingt funktioniert“. Daher habe er mit den Gesundheitslandesräten in der jüngsten Sitzung der Bundeszielsteuerungskommission vereinbart, im Jänner die Lehren zu ziehen und für die kommende Impfsaison besser vorbereitet zu sein. Beim Influenza-Impfstoff waren beispielsweise die Kontingente für die Gratis-Impfungen teils rasch vergriffen.
Pflegeheime wurden zu Auffrischungen aufgefordert
Gleichzeitig rief der Minister neuerlich dazu auf, die Impfangebote wahrzunehmen: „Impfen schützt und die Impfung wirkt“, dies sei anderslautenden Verschwörungstheorien entgegenzuhalten. „Natürlich ist die Corona-Impfung sinnvoll und schützt vor schwerwiegenden Verläufen. Natürlich ist die Influenza-Impfung sinnvoll“ – insbesondere für Risikopatientinnen und Patienten über 60 Jahren.
Rauch sieht aber allgemein einen hohen Informationsstand der Bevölkerung – fast drei Jahre nach den ersten Corona-Impfungen. Man habe auch auf Länderebene „sehr gezielt“ Alten- und Pflegeheime aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Bewohner aufgefrischt werden. Rauch setzt auch stark auf Hausärzte: „Ich glaube, dass die Basisinformation sozusagen von unten nach oben in der Arztpraxis die allerbeste Information ist.“ Denn dort bestehe Vertrauen, „das glauben die Menschen auch“.