Der Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch (52), ist am Montag einstimmig für die kommenden beiden Jahre zum Präsidenten der Universitätenkonferenz (uniko) gewählt worden. Nach der Ablöse von Sabine Seidler als Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien im Oktober war der Psychologe bereits geschäftsführender uniko-Vorsitzender. Zu seinen Vizes wurden die Rektorin der Kunstuni Linz, Brigitte Hütter, und der Rektor der Medizin-Uni Wien, Markus Müller, gekürt.

Weitere Präsidiumsmitglieder sind künftig Horst Bischof (TU Graz), Peter Riedler (Universität Graz), Sebastian Schütze (Universität Wien), Ulrike Sych (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und Wolfgang Fleischhacker (Medizinische Universität Innsbruck, kooptiert). Die Funktionsperiode des neu gewählten Präsidiums beginnt am 1. Jänner und läuft bis 31. Dezember 2025.

Vitouch schon 2016 und 2019 an der uniko-Spitze

Vitouch stand schon mehrmals der uniko vor. 2016 wurde er an die Spitze gewählt, nachdem Sonja Hammerschmid gleich nach Beginn ihrer Amtszeit als uniko-Präsidentin zur Bildungsministerin avancierte. 2019 übernahm er interimistisch die Führung, als Eva Blimlinger zunächst als Rektorin nicht wiedergewählt wurde und anschließend für die Grünen in den Nationalratswahlkampf zog.

Vitouch wurde am 4. April 1971 in Wien als Sohn des Kommunikationswissenschafters Peter Vitouch sowie der Moderatorin und ehemaligen Wiener Gemeinderatsabgeordneten Elisabeth Vitouch geboren. Er studierte an der Universität Wien Psychologie und schloss nebenbei ein bereits während der Schulzeit begonnenes Musikstudium (Klarinette, Klavier) am Konservatorium Wien ab. 2002 habilitierte sich Vitouch für das Gesamtfach Psychologie an der Uni Wien, 2003 erhielt er eine Professur für Allgemeine Psychologie an der Universität Klagenfurt. Dort übernahm er bereits 2006 mit dem Senatsvorsitz eine Leitungsfunktion. Nach einem Intermezzo als Vizerektor für internationale Beziehungen und Lehre wurde Vitouch dort 2012 zum Rektor gewählt, seine aktuelle Amtszeit läuft bis Ende Oktober 2024.

„Österreich unter Europas führende Forschungsnationen bringen“

Anlässlich seiner Wahl blickte Vitouch optimistisch in die Zukunft. Das Uni-Budget 2025–2027 mit einer Gesamtsumme von 16 Milliarden Euro werde trotz gegenwärtig hoher Inflation „eine gute Entwicklung ermöglichen“, hieß es in einer Aussendung. „Wir wollen an die jüngsten Erfolge, von Nobelpreisen bis ERC Grants, kraftvoll anknüpfen und Österreich unter Europas führende Forschungsnationen bringen. Zugleich wird das Hervorbringen von Schlüsselkräften, also unseren Absolventinnen und Absolventen, angesichts des demografischen Wandels mehr und mehr an Bedeutung gewinnen.“ Angesichts von globalen Herausforderungen von Artificial Intelligence bis Klimawandel und von Gesundheitsvorsorge bis zur humanitären Entwicklung sei hier „mehr als genug zu tun“.