Ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher glaubt nicht mehr daran, den Klimawandel noch in den Griff zu bekommen. Zu diesem Befund kommt eine aktuelle Erhebung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Rahmen des Wissenschaftsbarometers. Demnach glaubt die Mehrheit im Land (87 Prozent) auch nicht, dass die aktuelle UN-Klimakonferenz in Dubai Ergebnisse bringen wird. Fast drei Viertel interessieren sich zudem nicht für die Konferenz.
UN-Klimakonferenz
Dabei zeigt sich ein durchaus spannendes Bild. Einerseits stimmen 63 Prozent der Forderung nach mehr Maßnahmen für Klimaschutz und der Ankündigung zu, dass die Welt auf eine Klimakatastrophe zusteuert. Andererseits sieht fast die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) eine übertriebene, medial erzeugte Hysterie in Sachen Klimaprognosen.
Nein zu Tempo 100
Was eigene Maßnahmen zum Klimaschutz betrifft, zeigen sich drei Viertel im Land bereit, mehr zu reparieren und weniger zu kaufen, mehr als die Hälfte könnte sich einen Umsteig auf klimafreundlichere Heizsysteme vorstellen. Auf Flug- und Fernreisen würden 46 Prozent verzichten. Deutlich weniger flexibel zeigt man sich jedoch in Sachen Tempo 100 auf der Autobahn (39 Prozent würde sich daran nicht beteiligen) und beim Verabschieden vom Verbrennermotor (49 Prozent dagegen).
Der Blick in die Zukunft fällt zudem pessimistisch aus. Die große Mehrheit der Bevölkerung glaubt nicht daran, dass der Kampf gegen den Klimawandel noch erfolgreich sein kann. „Das zeigt eine gewisse Resignation“, sagt ÖAW-Präsident Heinz Faßmann. „Wir sollten in der Kommunikation zum Klimawandel daher stärker motivieren, statt alarmieren und wir sollten weiterhin faktenbasiert informieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Sonst sind Verdrängung oder sogar Leugnung des Klimawandels die problematischen Folgen.“