Die Empörung war groß, als Justizministerin Alma Zadić (Grüne) im Sommer ein Gesetz vorlegte, das ausschließlich in weiblicher Form formuliert war. Darin war von Gesellschafterinnen die Rede, von Mitarbeiterinnen und davon, welche Regeln für flexible Kapitalgesellschaften gelten. ÖVP und FPÖ zeigten sich empört, die Formulierung grenze Männer aus. Eine Kritik, die Frauen nur ein müdes Lächeln kosten kann. Wird von ihnen doch in jedem anderen Gesetzestext erwartet, sich mitgemeint zu fühlen. In die symbolische Geste von Zadić einen Meilenstein der Gleichstellung hineinzuinterpretieren, greift ebenfalls zu kurz. Ein legistisches weibliches Generikum wird die Lebensrealität von keiner Frau im Land verbessern.