Das heimlich aufgenommene Tonband, auf dem der mittlerweile verstorbene einstige Justiz-Sektionschef Vorwürfe gegen die ÖVP erhoben hatte, schlägt seit Dienstag hohe Wellen in der österreichischen Innenpolitik. Bisher war unklar, wer die Aufnahme angefertigt hatte. ÖVP-Generalsekretär vermutete die Urheberschaft „in der politischen Ecke der FPÖ“ und verwies auf einen TV-Auftritt des früheren BZÖ-Politikers Stefan Petzner. Dieser hatte rund ein halbes Jahr vor Entstehung der Aufnahme gesagt, auf ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka „kommt noch einiges zu, er weiß es nur noch nicht“. Sobotka wird in der Aufnahme von Pilnacek schwer belastet.

Am Mittwoch outete sich der frühere BZÖ-Politiker und Unternehmer Christian Mattura als Urheber der Aufnahme. „Ich habe den Herrn Pilnacek damals aufgenommen“, sagte er den „Salzburger Nachrichten“. Er habe den früheren Justiz-Sektionschef schon länger privat gekannt. „Und als er dann an diesem Abend angefangen hat, über die ÖVP zu reden, habe ich mich dazu hinreißen lassen und habe den Knopf gedrückt. Das gebe ich zu.“ Als Grund für die spätere Weitergabe an Medien nannte Mattura die Aussagen von Sebastian Kurz (ÖVP) vor Gericht. Der Ex-Kanzler habe dort Pilnaceks Tod für sein „Bashing gegen die WKStA“ verwendet.