Die am Dienstagabend publik gewordene Aufnahme des ehemaligen Justizsektionschefs Christian Pilnacek, in der der inzwischen Verstorbene über Interventionen der ÖVP zu laufenden Verfahren klagt, schlägt politisch hohe Wellen. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hatte den belasteten Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP) verteidigt und die Ausforschung der „Hintermänner“ des Videos gefordert.
Dabei hatte Stocker bei einer Pressekonferenz ein ein Jahr altes Interview des ehemaligen BZÖ-Politikers Stefan Petzner abspielen lassen, in dem dieser erklärt, dass auf Sobotka „noch einiges zukommen“ werde, er wisse es nur noch nicht. Stocker wolle zwar nichts unterstellen, frage sich jedoch, ob Petzner nicht in die Vorkommnisse involviert gewesen sei. Auf Nachfrage, wie das bei einem Audiomitschnitt, der ein halbes Jahr nach dem TV-Interview von Petzner erstellt worden war, der Fall sein soll, erklärte Stocker, dass man dies ja geplant haben könnte.
Heimliche Pilnacek Aufnahme
„Das ist absolut lächerlich“, erklärt Petzner auf Anfrage der „Kleinen Zeitung“. Er wolle die Sache nicht einmal kommentieren und habe aus den Medien von Stockers Vermutungen erfahren. Auf Twitter teilte Petzner das Intro der Serie „Akte X“ mit den ein halbes Jahr auseinanderliegenden Daten von Interview und Mitschnitt und dem Verweis, das Intro Stocker zu widmen. Demnächst werde er vielleicht sogar die Lottozahlen voraussagen, so Petzner amüsiert.