Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Seither wird jedes Jahr an diesem Tag ein Zeichen gesetzt, um auf die universellen Rechte und Anliegen von Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Die Konvention fußt auf vier Säulen: dem Recht auf Gleichbehandlung, dem Vorrang des Wohles von Kindern, dem Recht auf Leben und Entwicklung sowie der Achtung vor der Meinung des Kindes.
Rund 468 Millionen Kinder, also weltweit eines von sechs Kindern, leben 2022 laut Caritas Österreich in einem Konfliktgebiet – und die Zahl der bewaffneten Konflikte steigt weiter an. Das spiegelt sich in Rekordzahlen an vertriebenen Kindern wider: Ende 2022 waren circa 43,3 Millionen Kinder vertrieben worden. Laut einer Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und von Unicef sind 160 Millionen von Mädchen und Buben von Kinderarbeit betroffen. „Alle Kinder müssen jederzeit geschützt sein. Das ist verbindlich durch Kinderrechte und humanitäres Völkerrecht geregelt, und dafür arbeiten wir jeden Tag“, sagt dazu Andreas Knapp, Generalsekretär Internationale Programme der Caritas Österreich.
20 Millionen arme Kinder in Europa, 350.000 in Österreich
In Europa beträgt die Zahl der von Armut betroffenen Kinder 20 Millionen. In Bulgarien ist etwa jedes dritte Kind armutsgefährdet. Das Land bildet damit das Schlusslicht der EU-27. Es sind vor allem Roma, die von Armut betroffen sind. 46,5 Prozent der armen Kinder in Bulgarien gehören laut UN-Kinderhilfswerk Unicef der Minderheit an, obwohl Roma keine zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen.
In Österreich sind laut EU-Daten rund 353.000 Menschen unter 18 Jahren armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. In absoluten Zahlen sind das 15.000 Kinder und Jugendliche weniger als 2021. Damit stagniert die Kinderarmut auf hohem Niveau. Das Risiko sozialer Ausgrenzung ist für Kinder ungleich höher – 22 Prozent der 1,6 Millionen Kinder gegenüber der Gesamtbevölkerung mit 17,5 Prozent. Relativ gleichbleibend zeigt sich auch der Anteil an Kindern, die in einem einkommensarmen Haushalt leben: Konkret waren das 2022 316.000 Kinder und Jugendliche.
Österreich setzt bei der Erfüllung der Konvention auf unterschiedliche Maßnahmen wie die verpflichtende Einführung von Kinder- und Jugendschutzkonzepten in elementarpädagogischen, schulischen sowie außerschulischen Einrichtungen. Diese sollen vor allem im Bereich der Prävention einen Beitrag leisten.