Es war einer der Aufreger des Sommers im politik-medialen Gebälk. Beim Frequency Festival im August bei St. Pölten konnte man ein Klimaticket gratis bekommen – vorausgesetzt, man ließ sich ein Tattoo mit Klima-Motiv auf die Haut stecken. Politisch zeichnete sich Umweltministerin Leonore Gewessler dafür verantwortlich, abgewickelt wurde die nicht unumstrittene Aktion von der One Mobility GmbH, die dem Ministerium beigeordnet ist.

42 Personen ließen sich stechen

Nun sind auch die - enormen - Kosten der Gratis-Tätowierungen bekannt, eine entsprechende Anfrage hatte noch im Sommer die Neos-Abgeordnete Henrike Brandstötter gestellt. Laut Anfragebeantwortung, die auf der Homepage des Nationalrats abgerufen werden kann, beliefen sich die Gesamtkosten auf 22.999,30 Euro, wobei sich 42 Personen tätowieren ließen – sind also 547 Euro pro Tattoo. Der Tattoo-Artist erhielt 18.882,30 Euro, wobei die Materialkosten darin inkludiert sind, die Agentur Jung von Matt, die nahezu alle Werbeaktionen der Grünen abwickeln, 4.117 Euro.

40 Prozent der Unter-35-Jährigen trägt ein Tattoo

In der Anfragebeantwortung rechtfertigte das Ministerium die Aktion „Das geht unter die Haut“ mit dem Verweis darauf, dass 40 Prozent der unter 35-Jährigen in Österreich ein Tattoo tragen. „In der Zielgruppe der jungen Erwachsenen sind Tattoos Teil des Alltags. Tattoos geben Menschen die Möglichkeit – selbstbestimmt – ihren Lebensstil und ihre Werte für andere Menschen sichtbar zu machen.“

Ziel war „klimasensibles Mobilitätsverhalten“

„Konkretes Ziel der Aktion war, zielgruppengerecht ein klimasensibles Mobilitätsverhalten positiv zu positionieren und Aufmerksamkeit für das Klimaticket zu schaffen. Das Feedback aus der Zielgruppe zeigt, dass die Aktion in diesem Sinne verstanden wurde.“