Seit den Landtagswahlen in Salzburg im April wurde bereits darüber bereits spekuliert, nun dürften die Würfel gefallen sein. Laut „Salzburger Nachrichten“ will der Chef der Salzburger Kommunisten, Kay-Michael Dankl, auch bei den Gemeinderatswahlen in der Landeshauptstadt als Bürgermeisterkandidat antreten. Die Wahl dürfte am 10. März über die Bühne gehen. Wie in Innsbruck werden auch in der Mozartstadt Bürgermeister und Gemeinderat getrennt gewählt. Die Salzburger Gemeinderatswahl ist der erste spannende Wahlgang im Superwahljahr 2024 mit fünf wichtigen Urnengängen in Österreich (Nationalrat im September, EU-Wahl im Juni, Steiermark im November, Vorarlberg im Oktober und eben Salzburg-Stadt).

Dankl hofft auf knappen Sieg in der Stichwahl

„Die steigenden Wohnkosten sind das Schlüsselthema in Salzburg“, so der 34-Jährige laut SN am Dienstag. „In den vier Jahren seit dem Einzug in das Stadtparlament haben wir als Opposition erreicht, dass einige gute Ideen wie der Kautionsfonds umgesetzt werden. Vieles wird aber von den Stadtregierungsparteien blockiert. Jetzt wollen wir stärker werden und in der Stadtregierung selbst Verantwortung für das Thema Wohnen übernehmen.“ Aktuell haben die Kommunisten ein Mandat im Gemeinderat. In der Mozartstadt regiert eine knappe rechte Mehrheit bestehend aus ÖVP, FPÖ und Liste Salz.

Kommunisten kamen im April auf 21,5 Prozent in Salzburg-Stadt

Dass Dankl durchaus Chancen eingeräumt werden, liegt an mehreren Faktoren. So tritt der amtierende Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) nicht mehr an, er hatte 2019 die Stichwahl für sich entschieden. Für die ÖVP tritt ein bisher kaum bekannter Anwalt in den Ring. Vor allem fuhr die KPÖ-Plus bei den Landtagswahlen im April in der Landeshauptstadt ein spektakuläres Ergebnis ein. Mit 21,5 Prozent landeten die Kommunisten knapp hinter der ÖVP, die 24,8 Prozent auf sich vereinen konnte, auf Platz zwei. Im Gemeinderat ist die ÖVP mit 16 Mandaten die stärkste Fraktion. Chancen auf den Chefsessel im Rathaus werden auch SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger eingeräumt.

In Innsbruck setzten sich die Grünen durch

Die Ausgangslage erinnert an die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Innsbruck im Jahr 2018. Dort hatte der Spitzenkandidat der Grünen, Georg Willi, in der Stichwahl die Spitzenkandidatin der ÖVP, Christiane Oppitz-Plörer, mit 52,8 Prozent auf Platz zwei verweisen. Bei den Gemeinderatswahlen wurden die Grünen mit 24,2 Prozent die stimmenstärkste Partei, Willi erhielt im ersten Durchgang zur Bürgermeister-Direktwahl knapp 31 Prozent.