Die Zahl der Asylanträge steigt - und sinkt gleichzeitig. Im September haben gemäß der aktuellen Monatsstatistik des Innenministeriums 8299 Personen um Asyl angesucht. Das ist mehr als im August (6958) und Juli (5501), aber eben deutlich weniger als im September 2022, als 16.175 Personen einen Antrag stellten. Heuer hat es noch in jedem Monat einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat gegeben. Ganz leicht aber wachsen nun wieder die Zahlen in der Grundversorgung, also tatsächlich in Österreich betreuter Asylwerber.
Nach wie vor kommen die meisten Ansuchen von Personen aus Syrien. Gemeinsam mit geflüchteten Menschen aus Afghanistan machen Anträge aus diesen beiden Herkunftsländern rund 50 Prozent aller Anträge aus. Immerhin schon 4617 kamen heuer aus der Türkei, ein Drittel davon kam alleine im September.
Jeder sechste Antrag von Baby und Kleinkind
Was sich ebenfalls geändert hat: Im Vorjahr kamen unter 10 Prozent der Anträge von Frauen, heuer sind es dagegen 21 Prozent. Jeder sechste Antrag wurde in diesem Jahr zudem von einem Kind unter 7 Jahren gestellt, darunter sind auch in Österreich geborene Babys von Asylwerbern. Auch sie müssen ein Asylverfahren durchlaufen. 2022 lag der Anteil der Babys und Kleinkinder bei unter 6 Prozent.
Nach wie vor dürfte eine erkleckliche Zahl an Antragsstellern das Ende des Verfahrens nicht in Österreich abwarten und weiterziehen. Das zeigt sich unter anderem durch Analyse der Entscheidungen. Mehr als ein Viertel der Anträge wurde heuer weder positiv noch negativ entschieden. Ein Großteil davon sind in der Regel Einstellungen, weil der Antragsteller nicht mehr im Land ist.
Auch aus den Zahlen für die Grundversorgung von Flüchtlingen lässt sich dies herauslesen. In diesen scheinen auch die ukrainischen Flüchtlinge auf, die kein Asylverfahren durchlaufen müssen. Sie machen 53 Prozent aller grundversorgten Menschen in Österreich aus. Das sind derzeit 80.000, am Anfang des Jahres waren es noch mehr als 90.000. Im September stieg aber die Zahl wieder leicht um rund 400 Personen an.