Mit der Entscheidung der ÖVP für Othmar Karasist die Runde der Spitzenkandidaten für die EU-Wahl fast komplett. Offiziell gefallen ist die Entscheidung zwar bisher nur bei der SPÖ. Bei den meisten anderen Parteien - bis auf die Liste Jetzt - gibt es allerdings deutliche Favoriten.
Als erste hat die SPÖ im vorigen Oktober ihre Kandidatenliste fixiert: Nach der Absage von Ex-Parteichef Christian Kern führt nun der frühere Klubchef Andreas Schieder die Sozialdemokraten in die Wahl am 26. Mai. Hinter ihm am zweiten Listenplatz kandidiert die Europaparlamentarierin Evelyn Regner.
Die FPÖ wird Harald Vilimsky als Spitzenkandidat ins Rennen schicken, wie Parteichef Heinz-Christian Strache bereits im Dezember angekündigt hat. Vilimsky will eine breite Allianz mit anderen EU-kritischen Parteien im EU-Parlament auf die Beine stellen. Die offizielle Entscheidung, wer die FPÖ in die EU-Wahl führen wird, will die Partei Ende Jänner/Anfang Februar treffen.
Bei den NEOS stellt sich Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon der Mitgliederversammlung am 26. Jänner zur Wahl.
Um besonders viel geht es bei den Grünen, die seit der Nationalratswahl 2017 nicht mehr im Nationalrat vertreten sind. Hier will Parteichef Werner Kogler als Frontmann antreten. Fixiert wird die Grüne Kandidatenliste am 16. März. Gut möglich, dass sich Kogler im Europawahlkampf ein Duell mit einem weiteren Grünen Urgestein liefern muss. Denn die vom Ex-Grünen Peter Pilz gegründete Liste Jetzt will Ende Jänner entscheiden, mit wem sie in die EU-Wahl zieht. Und Pilz selbst würde dabei gerne den früheren Grünen EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber nominieren, wie er zuletzt dem "Kurier" sagte.
Die ÖVP will ihre Kandidatenliste im Parteivorstand am Montag offiziell beschließen. An zweiter Stelle hinter Karas soll Innenstaatssekretärin Karoline Edtstadler kandidieren. Für die weiteren Mandate in Stellung gebracht haben sich unter anderem der Niederösterreicher Lukas Mandl, die Oberösterreicherin Angelika Winzig und die steirische Bürgermeisterin Simone Schmiedtbauer. Erstellt werden soll die Liste nach dem Reißverschlussprinzip, wie die ÖVP-Frauen am Samstag deponierten.