Vor allem Unentschlossene und bisherige Nichtwähler bzw. Menschen, die noch nicht sicher sind, ob sie diesmal wieder zu den Urnen schreiten, versucht das Team rund um Alexander Van der Bellen noch von seinem Kandidaten zu überzeugen: "Unser Präsident der Mitte", "Vernunft statt Extreme" und "Wählen! Nicht wundern" - das sind die drei Plakatsujets im Finale der Kampagne.
Angriffig zeigte er sich bei der Präsentation gegenüber dem Gegner: Heinz-Christian Straches Kritik an der deutschen Kanzlerin Angelika Merkel sei "ein mutwilliges Spiel mit dem Ansehen Österreichs und österreichischen Arbeitsplätzen". Die FPÖ sehe die Hofburg-Wahl nur als "Etappe auf dem Weg, Strache als Bundeskanzler zu etablieren".
Van der Bellen präsentierte letzte Plakatserie
Bei herbstlich-nass-kaltem Wetter wieder im Garten des Palais Schönburg - zeigte sich Van der Bellen auch im elften Wahlkampfmonate voller Energie. Die gebe ihm die "wunderbare Bewegung, die mich trägt", die Unterstützung durch die vielen jungen Menschen, die gar nicht politikverdrossen seien, sondern eine "neue Art Politikinteresse" zeigten.
Versprechen und Programm
"Unser Präsident" - wie auf dem einen Plakat samt "Für das Ansehen Österreichs" steht - werde er schon jetzt im Wahlkampf manchmal gerufen. Am Plakat sei das "Versprechen und Programm": Er hoffe, dass ihn möglichst bald nach der Wahl möglichst viele Österreicher als "unser Präsident" empfinden.
Die durchgehend betonte "Gemeinsamkeit" wird jetzt mit "Vernunft statt Extreme. Unser Präsident der Mitte" unterstrichen: Er wolle "die breite Mitte der Gesellschaft" vertreten, und die unterstütze ihn auch - "von der Krankenschwester über die Lehrerin bis zu Konrad und Haselsteiner".
"Größte Bürgerbewegung"
Wahlkampfmanager Lothar Lockl strich die Unabhängigkeit Van der Bellens hervor: Dass dieser Grünen-Chef war, sei lange her. Der Wahlkampf sei von privaten Spendern finanziert und von der "größten Bürgerbewegung" getragen, die es jemals für eine Wahl gegeben habe. 200 bis 300 Menschen pro Tag würden sich in der "Mitmach-Zentrale" melden.
Die Plakate könnten dank "tausender privater Einzelspenden" flächendeckend affichiert werden, nicht nur in Städten, sondern auch in ländlichen Regionen. Geplant sind rund 1.200 16-Bogen- sowie 800 8-Bogen-Plakate, 600 mobile Großflächen und 20.000 Kleinflächen. Gestaltet wurden sie wieder von einem Team der Agentur Jung von Matt/Donau.