Ein YouTube-Video eines Rappers, der gegen FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer auftritt, empört die Freiheitlichen. Der vermummte Mann, der sich "Gauna" nennt, textet darin unter anderem: "Werde weiter gegen Rechte hetzen. Bis ein Politiker stirbt." FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte am Mittwoch via Aussendung den Verfassungsschutz auf, gegen den anonymen Rapper vorzugehen.
"Gauna" beschimpft in seinem zweiminütigem Clip "Politik Statement", in dem er vermummt vor einer Hütte im Wald auftritt, Hofer als "Nazi" und "Rechtsradikalen". Kickl sieht in der Ankündigung, weiter zu hetzen, "bis ein Politiker stirbt", eine Straftat: "Dies kann nur als Aufruf zu massiver Gewalt gegen FPÖ-Politiker interpretiert werden." Der Verfassungsschutz solle den Rapper ausforschen und wegen des Aufrufs zu mit Strafe bedrohten Handlungen belangen.
Das Team des Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen distanziert sich von jenem Rapper und seinem Clip. "Persönliche Untergriffe gegen Politiker oder gar Aufrufe zur Gewalt sind zu verurteilen und haben in der politischen Auseinandersetzung nichts verloren", meinte Wahlkampfmanager Lothar Lockl am Mittwoch in einer Aussendung.
Lockl rief auch generell zur Mäßigung auf: "In den letzten Wochen sind in den sozialen Netzwerken Entgleisungen sichtbar geworden, die nicht akzeptabel sind." Oft sei es allerdings aufgrund technischer Verschlüsselungsmöglichkeiten und internationaler Vernetzungen schwierig, die Urheber derartiger Aktionen ausfindig zu machen - zumal es sich dabei um Fake-Profile handeln könne. "Umso wichtiger ist es, dass sich die Präsidentschaftskandidaten, aber auch ihre Teams, ihrer Vorbildwirkung bewusst sind und in ihrer eigenen Wortwahl mit besonderer Sensibilität agieren", so Lockl.