Sollte die amtierende Vizepräsidentin der USA, Kamala Harris, Anfang November die Präsidentenwahlen gewinnen, würde im Jänner 2025 nicht nur erstmals eine Frau ins Weiße Haus einziehen. Die USA hätten erstmals auch einen „First Husband.“ In unterschiedlichster Ausprägung haben andere Länder damit schon Erfahrungen gemacht, man denke an Prinz Philipp, den Ehegatten der Queen, an Merkels Ehemann Joachim Sauer oder an Denis Thatcher, der mit der eisernen Lady, Margaret Thatcher verheiratet war. Anders als Mister Thatcher oder Prinz Philipp fremdelte Douglas Emhoff nie mit seiner Rolle - bisher zumindest.

Das wäre aber nicht die einzige Premiere. Douglas Emhoff firmierte in den letzten dreieinhalb Jahren bereits als „Second Gentleman“ der USA. Der 59-Jährige kam in Brooklyn zur Welt, studierte wie seine jetzige Ehefrau Jus und legte als Rechtsanwalt in großen US-Kanzleien eine steile Karriere hin. Wegen möglicher Befangenheiten beendete er mit der Angelobung seiner Frau 2021 seine anwaltliche Tätigkeit und wechselte an die Uni. Emhoff und Harris lernten sich 2013 bei einem „Blind Date“ kennen, Emhoff brachte aus der ersten Ehe zwei Kinder mit in die Beziehung.

Noch nie zog jemand mit jüdischen Wurzeln - als Präsident oder als First Lady – ins Weiße Haus ein. Emhoff ist jüdischer Abstammung, und es ist nicht überraschend, dass einige seiner Urgroßeltern altösterreichische Wurzeln besitzen. Seine vier Großeltern, David Kanzler, Betty Rosenberg, Albert Emhoff und Anna Mandel. kamen bereits in New York und New Jersey zur Welt, die Urgroßeltern stammen allerdings aus Europa und wanderten vor dem Ersten Weltkrieg in die USA aus. Zwei Urgroßeltern sind in Limanowa bzw. in Gorlice im altösterreichischen Galizien geboren, zwei weitere kamen ebenso in der k.u.k. Monarchie zur Welt, andere wiederum haben russische Wurzeln.

Siebenarmiger Leuchter stammt aus Wien

In Kamala Harris Büro steht ein siebenarmiger Leuchter, eine Leihgabe des Jewish Museums von New York. Die Menora wurde von Josef Haller geschaffen und stand bis 1938 in einem Bethaus im ersten Wiener Gemeindebezirk.