Russland will nach Angaben der brasilianischen Luftfahrtbehörde keine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes, bei dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ums Leben kam. Die Regierung in Moskau habe der brasilianischen Luftfahrtbehörde Cenipa mitgeteilt, dass sie "vorerst" keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde, teilte das brasilianische Zentrum für Forschung und Prävention von Luftfahrtunfällen (Cenipa) am Mittwoch Reuters mit.
Im Interesse der Verbesserung der Flugsicherheit hatte Cenipa zuvor erklärt, sich auf Einladung einer Untersuchung unter russischer Leitung anzuschließen, wenn diese nach internationalen Regeln durchgeführt werde. Nach Angaben der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation der Vereinten Nationen (ICAO) mit Sitz in Montreal unterliegen Inlandsflüge, wie Prigoschins Flug von Moskau nach St. Petersburg, nicht den internationalen Vorschriften.
Moskau bestreitet Beteiligung an Absturz
Prigoschin, zwei hochrangige Generäle seiner Wagner-Gruppe und vier Leibwächter gehörten zu den zehn Menschen an Bord der in brasilianischen Embraer-Maschine, die vergangene Woche nördlich von Moskau abstürzte. Die USA und andere westliche Regierungen verdächtigen die Regierung in Moskau, hinter dem Absturz der Embraer Legacy 600 am 23. August zu stecken, die eine gute Sicherheitsbilanz hat. Der Kreml bestreitet jede Beteiligung. Prigoschin war spätestens nach der von ihm angeführten Revolte am 23. und 24. Juni beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ungnade gefallen.