Die Ukraine hat Außenminister Dmytro Kuleba zufolge zugesagt, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. "Wenn unsere Partner uns bitten, eine Garantie zu geben, dass diese oder jene Waffe nur auf dem Gebiet der Ukraine eingesetzt wird, dann geben wir diese Garantie und halten sie ein", so Kuleba im AFP-Interview.
Zur Zusicherung, westliche Waffen nur auf ukrainischem Gebiet einzusetzen, sagte der ukrainische Außenminister, Kiew habe derlei Garantien bereits zu "einigen Gelegenheiten" abgegeben und sich auch daran gehalten. In Deutschland wird angesichts der Debatte um eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew über diese Frage diskutiert. So drängt laut Medienberichten unter anderem das deutsche Bundeskanzleramt auf eine Reduzierung der Reichweite der Flugkörper, um das Risiko ukrainischer Angriffe auf Ziele in Russland zu verringern.
Gegenoffensive verläuft schleppend
Zur weiterhin schleppend verlaufenden Gegenoffensive der Ukraine sagte der Außenminister, Kiew nehme keinen Druck westlicher Staaten wahr, diese zu beschleunigen. "Wir spüren das nicht", sagte Kuleba, auch wenn entsprechende Stimmen von "Kommentatoren und Experten im öffentlichen Raum" zunähmen.
Kuleba pochte erneut auf das Ziel der Ukraine, das gesamte Staatsgebiet von russischer Besetzung zu "befreien". Wörtlich sagte Kuleba: "Unser Ziel ist der Sieg, der Sieg im Sinne der Befreiung unserer Gebiete innerhalb der Grenzen von 1991. Es ist egal, wie lange es dauert." Die russische Armee kontrolliert derzeit rund 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.