Die Ukraine setzt die von den USA gelieferte Streumunition nach Angaben des Weißes Hauses bereits im Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer ein. "Sie setzen sie angemessen ein, sie setzen sie effektiv ein", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung, John Kirby, am Donnerstag. Der Einsatz der Streumunition wirke sich bereits auf russische Verteidigungsstellungen und Offensivmanöver aus, fügte Kirby hinzu.
Für weitere Details verwies Kirby an die Ukrainer. Das Pentagon hatte vergangene Woche bestätigt, dass die kurz zuvor von den USA zugesagte Streumunition an die Ukraine geliefert worden und dort angekommen sei.
Munition mit vielen kleinen Sprengkörpern
Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort verbleibt und so die Bevölkerung gefährdet. Mehr als 100 Staaten haben ihren Einsatz geächtet, darunter auch Österreich.
Kremlchef Wladimir Putin hatte mit dem Einsatz von Streumunition gedroht, sollte die Ukraine damit beginnen. Viele Experten sind aber der Überzeugung, dass die russische Seite längst schon solche Munition im Einsatz hat. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf beispielsweise Russland vor, im März des Vorjahres drei Wohngebiete in Charkiw mit Streumunition beschossen zu haben. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.