In Russland macht die Not nun erfinderisch. Die Sanktionen der EU haben zur Folge, dass Russland zuletzt weniger Chips geliefert bekam, die für den Waffen und Raketenbau notwendig waren. Dennoch gelingt es Russland weitere Waffen für den Krieg in der Ukraine zu produzieren – wie? Durch Küchengeräte.
Russlands Nachbarn helfen Sanktionen zu umgehen
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, dürfte Russland mittlerweile Computerchips aus Geschirrspülern und Waschmaschinen ausbauen. Amerikanische Experten gehen davon aus, dass Russland die Sanktionen auch anders austrickst.
Über Georgien, Armenien, Belarus, Kirgistan und Kasachstan gelangen wichtige Chips nach Russland. Die Länder, die nicht von den Sanktionen betroffen sind, aber in einem engen Verhältnis zum Kreml stehen, schicken die Chips ohne Wissen der Lieferanten nach Russland weiter. So findet sich in russischen Raketen trotz der Sanktionen auch Technologie der EU.
Kühlschrank-Exporte schießen in die Höhe
Auch ein Blick auf die Zahlen bestätigt den Trend. Im Kriegsjahr 2022 sind die Exporte von der EU nach Zentralasien von 15 auf 90 Prozent gestiegen. Der Handel zwischen Russland und Zentralasien hat zur gleichen Zeit um 63 Prozent zugenommen. Allein der Export von Kühlschränken nach Kasachstan ist um das 23-fache gestiegen.
Das auswärtige Amt in Deutschland will die Angelegenheit nun genau prüfen. Von ukrainischer Seite heißt es jedenfalls, dass 16 Unternehmen aus Deutschland Material für russische Waffen gestellt haben.