Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge im Osten und Süden Boden gutgemacht. Bei Bachmut sei das ukrainische Militär sieben Quadratkilometer vorgerückt, schreibt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Insgesamt habe die Ukraine dort seit dem Beginn der Gegenoffensive 31 Quadratkilometer zurückerobert. Im Süden rückten ukrainische Soldaten auf die Städte Berdjansk und Melitopol vor, hieß es weiter.
Die Rückeroberung sei "infolge der verbesserten Positionierung und Ausrichtung der Frontlinie" gelungen. Zur aktuellen Entwicklung auf dem Schlachtfeld ergänzte Maljar, in der nordostukrainischen Region Charkiw seien russische Kräfte hingegen seit Ende der vergangenen Woche "aktiv vorgerückt". Die Ukraine hatte im Juni unter Einsatz von westlichen Verbündeten gelieferter Waffen ihre seit Monaten erwartete Gegenoffensive gestartet. Zuletzt hatte Kiew aber Schwierigkeiten beim Vorrücken gegen die in Befestigungen verschanzten russischen Einheiten eingeräumt.
Mangelnde russische Kapazitäten
Die russischen Streitkräfte in der Ukraine leiden nach Einschätzung britischer Militärexperten unter mangelnden Kapazitäten, um ukrainische Artillerie zu lokalisieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Demnach sind "nur noch eine Handvoll" der russischen Anti-Artillerie Radar-Einheiten vom Typ "SOOPARK" in der Ukraine einsatzbereit.
"Die Fähigkeit der russischen Bodentruppen zu überleben hängt davon ab, die ukrainische Artillerie zu lokalisieren und Schläge gegen sie zu führen, oft mit der eigenen Artillerie", hieß es in der Mitteilung der Briten. Dass der inzwischen entlassene russische General Iwan Popow den Mangel an Anti-Artillerie-Kapazitäten als einen seiner zentralen Kritikpunkte angeführt habe, unterstreiche deren zentrale Bedeutung in dem Krieg.
Ausbildung ukrainischer Kampfpiloten startet
Die erste Gruppe ukrainischer Piloten ist zum Training an den Kampfjets vom Typ F16 ins Ausland gereist. "Das ist die erste Welle, die zur Ausbildung fährt, dann folgt eine zweite und so weiter", sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Montag im ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Insgesamt sollen mehrere Dutzend Ukrainer an den Kampfjets des US-Typs ausgebildet werden. Technisches Personal werde ebenfalls geschult.
In welches Land die Piloten gereist sind, sagte Ihnat nicht. Im Juni hatten die Niederlande erklärt, dass die Ausbildung ukrainischer Piloten in nächster Zeit beginnen werde. Kiew hatte lange auf die Lieferung westlicher Kampfjets gedrängt. Diese seien notwendig, um die russische Luftüberlegenheit zu brechen, hieß es. Bisher kämpft die ukrainische Luftwaffe mit veralteten Kampfflugzeugen aus sowjetischer Produktion.