Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat wegen der angekündigten Lieferung von Streumunition an die Ukraine den USA vorgeworfen, einen Atomkrieg zu provozieren. "Vielleicht hat der von kranken Fantasien geplagte sterbende Opa (gemeint ist US-Präsident Joe Biden) einfach entschieden, schön abzutreten, ein atomares Armageddon zu provozieren und die halbe Menschheit mit sich in den Tod zu reißen", so der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats am Samstag.
Die Lieferung von Streumunition und das Versprechen eines Nato-Beitritts an die Ukraine zeige, dass Biden alle anderen Ressourcen aufgebraucht habe, schrieb Medwedew auf Telegram. Dies führe aber zu einem Dritten Weltkrieg, drohte er. Zuvor hatte schon der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, vor einem Näherrücken des Dritten Weltkriegs durch die immer tiefere Verstrickung der USA in den Konflikt gewarnt.
500 Tage Krieg
Auch UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte unterdessen die Ankündigung der USA. Guterres wolle nicht, "dass weiterhin Streumunition auf dem Schlachtfeld eingesetzt wird", erklärte ein Sprecher.
Russland hat vor 500 Tagen seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Medwedew, der während seiner Zeit als russischer Präsident von 2008 bis 2012 als eher liberaler Vertreter des politischen Establishments in Moskau galt, versucht sich seit Kriegsbeginn als Hardliner in Russland zu profilieren. Er ist bereits mehrfach mit verbalen Ausfällen und Drohungen – unter anderem atomaren – gegen den Westen aufgefallen.