In Russland herrscht dicke Luft. Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der Führung in Moskau. "Sie führen das russische Volk in die Irre", sagte Prigoschin in einer gestern von seinen Sprechern veröffentlichten Sprachnachricht. "Große Gebiete sind an den Feind abgegeben worden", fügte er hinzu.

Prigoschin widerspricht Putin

Anders als von Wladimir Putin und seinem Verteidigungsminister Schoigu behauptet, würde die ukrainische Gegenoffensive demnach einige ukrainische Gebietsgewinne bringen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von "Vorwärtsbewegungen im Süden".

Zuvor hatte Selenskyj noch angemerkt, dass die Offensive langsamer als erwartet verlaufe. Mittlerweile gelingt es der ukrainischen Armee jedoch mehr Gebiete und Städte – wie etwa Pjatychatky – zu erobern.

Spannungen nehmen weiter zu

Prigoschin stößt all dies mehr als sauer auf. "All das wird vor allen total versteckt", sagte der 62-Jährige. "Eines Tages wird Russland aufwachen, nur um zu entdecken, dass auch die Krim an die Ukraine übergeben wurde", sagte er.

Bereits in der Vergangenheit hatte sich Prigoschin mehrmals gegen hochrangige Russen gestellt. Stets im Zentrum seiner Attacken war dabei Verteidigungsminister Schoigu, dem er offen Inkompetenz vorwarf.