Im Zuge seines Besuchs in Rom ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag von Papst Franziskus empfangen worden. Das 40 Minuten lange Gespräch fand im Beisein eines Dolmetschers statt, wie aus dem Vatikan verlautete.

"Der Papst und Selenskyj sind sich einig, dass die humanitären Bemühungen zur Unterstützung der Bevölkerung fortgesetzt werden müssen. Der Papst betonte insbesondere die dringende Notwendigkeit von Gesten der Menschlichkeit gegenüber den schwächsten Menschen, den unschuldigen Opfern des Konflikts", sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni nach dem Treffen.

Friedenssymbolik im Vatikan

Papst Franziskus schenkte dem ukrainischen Präsidenten eine kleine Skulptur, die einen Olivenzweig, das Symbol des Friedens, darstellt. Der ukrainische Präsident überreichte dem Pontifex eine Ikone der Muttergottes, die auf Reste einer kugelsicheren Weste gemalt wurde. "Ich danke Ihnen für diesen Besuch", sagte der Papst, als er Selenskyj begrüßte. "Es ist eine große Ehre", antwortete der Präsident.

Die Ankunft zum Gespräch mit Papst Franziskus hatte sich um eine gute Stunde verzögert, da Selenskyj davor die italienische Premierministerin Giorgia Meloni getroffen hat. Das Gespräch hatte länger gedauert als geplant.

Die Begegnung zwischen dem Papst und dem ukrainischen Präsidenten fand nicht wie bei Staatsoberhäuptern üblich im Apostolischen Palast statt, sondern in der sogenannten Auletta - einem Raum neben der Audienzhalle des Vatikans.

Treffen mit Mattarella und Meloni

Selenskyj hatte sich am Samstag in Rom auch mit Staatspräsident Sergio Mattarella getroffen. "Wir sind für den Frieden, unser Sieg ist der Frieden", betonte Selenskyj. Der italienische Präsident unterstrich: "Der Frieden, für den wir alle arbeiten, muss Gerechtigkeit und internationales Recht wiederherstellen. Es muss ein echter Frieden sein und keine Kapitulation".

"Die Zukunft der Ukraine ist eine Zukunft der Frieden und der Freiheit in Europa", sagte Meloni, die der Ukraine volle Unterstützung mit Waffenlieferungen und humanitärer Hilfe garantierte.

Der ukrainische Präsident wird nach seinem Empfang bei Papst Franziskus am Abend von dem Starjournalisten Bruno Vespa für den Sender RAI 1 interviewt.