Nach einer Briefbombe in Spanien haben andere diplomatische Vertretungen der Ukraine nach Angaben aus Kiew Päckchen mit blutigem Inhalt bekommen. In den Botschaften in Ungarn, den Niederlanden, Polen, Kroatien, Italien und drei Konsulaten in Italien, Polen und Tschechien seien Päckchen mit Tieraugen eingegangen, teilte das ukrainische Außenministerium am Freitag mit.

Vorfälle soll es zudem vor dem Sitz des ukrainischen Botschafters beim Vatikan und den Botschaften in Kasachstan und den USA gegeben haben. Päckchen und Briefe seien synchron aus "einem europäischen Land" eingegangen, hieß es weiter.

"Da sie nicht in der Lage sind, die Ukraine an der diplomatischen Front zu stoppen, versuchen sie, uns einzuschüchtern", kommentierte Außenminister Dmytro Kuleba die Vorfälle mit Blick auf den seit mehr als neun Monaten andauernden russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Der 41-Jährige versicherte, dass die ukrainischen Diplomaten davon unbeeindruckt weiter arbeiteten. An allen ukrainischen Auslandsvertretungen seien die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

Mitte der Woche waren in Spanien Briefbomben an führende Politiker und Botschaften verschickt worden - darunter auch an die ukrainische Botschaft in dem EU-Land. Ein Sicherheitsbeauftragter der Vertretung wurde dabei an der Hand verletzt. Zum Absender gab es zunächst keine Angaben, niemand bekannte sich zu den Taten.

Italienische Medien berichteten unterdessen, Unbekannte seien in das Gebäude in Rom eingedrungen, in dem der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl residiert. Die Eingangstür, die Treppe und die Wände seien mit Exkrementen beschmiert worden.