Auch diesen Sonntag flogen wieder Eier im Stadtzentrum der Hauptstadt Chisinau. Mehrere Tausend Menschen hatten sich vor der Akademie der Wissenschaften versammelt, darunter nach Angaben von Augenzeugen zahlreiche sportliche und aggressive Männer. Auf der Strada Tighina versuchten sie eine Polizeikette zu durchbrechen; insgesamt wurden 79 Menschen festgenommen. Darunter waren auch Vertreter der Oppositionspartei „Shor“, die seit über einem Monat Straßenproteste gegen die pro-westliche Regierung veranstaltet.

In der Republik Moldau (Moldawien) herrscht Krise in mehrerer Hinsicht. Die „Shor“-Partei fordert den Sturz der pro-westlichen Präsidentin Maia Sandu; gleichzeitig mangelt es immer mehr an Brennstoffen. Dahinter steht nach Ansicht vieler Medien Russland, das die Moldau mit in den Konflikt mit der Ukraine hineinziehen möchte.

In weiten Teilen der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien, wo Russland seit 1992 Hunderte Soldaten stationiert hat, wurde gestern das warme Wasser abgeschaltet. Aber der gesamten Moldau droht ein sehr unangenehmer Winter. Energieproduzenten verlangen, die Strompreise um 55 bis 88 Prozent zu erhöhen. Gazprom will im November statt der erforderlichen 77 Millionen nur 54 Millionen Kubikmeter Gas liefern, den Preis haben die Russen laut dem Portal neftegaz.ru versechsfacht.