"Der Iran ist zu Verhandlungen und Gesprächen mit der Ukraine bereit, um diese Vorwürfe auszuräumen", erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Dienstag. "Die Behauptungen, dass die Islamische Republik Waffen, einschließlich militärischer Drohnen, in den Ukraine-Krieg schickt" entsprächen nicht der Wahrheit.

Die russische Armee setzt bei ihren Angriffen im Nachbarland nach ukrainischen Angaben auch iranische Kamikaze-Drohnen ein. Außenminister Dmytro Kuleba teilte am Dienstag mit, dass er Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vorgeschlagen habe, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte auf Nachfrage, ihm lägen "keine Informationen" über den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine durch die russische Armee vor. Zuvor hatte das US-Außenministerium mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, dass das Bündnis Kiew "in den kommenden Tagen" Systeme zur Drohnenabwehr liefern werde. Damit solle das Land bei der Verteidigung gegen Drohnen aus iranischer Produktion unterstützt werden, mit denen Russland kritische Infrastruktur in der Ukraine angreife, so Stoltenberg. Denn auch am Dienstag setzte Russland seine Drohnen- und Raketenangriffe fort, im ganzen Land gab es immer wieder Luftalarm.

Unter anderem in den Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw war laut Behörden die Luftverteidigung aktiv. An vielen Orten, unter anderem auch in der Hauptstadt Kiew, schlugen Raketen und Drohnen ein. Moskau intensivierte zuletzt seine Angriffe mit Kampfdrohnen. "Die Ukraine ist unter Beschuss der Okkupanten. Sie machen weiter das, was sie am besten können: Zivilisten terrorisieren und töten", meinte Selenskyj.

Laut Selenskyj richteten die russischen Angriffe der vergangenen Tage schwere Schäden in der Energieinfrastruktur an. 30 Prozent der ukrainischen Kraftwerke seien seit dem 10. Oktober zerstört worden, twitterte der Präsident. Auch britische Militärexperten vermuteten, dass sich Russlands jüngste Angriffswelle vor allem gegen das Energienetz der Ukraine richte. Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin lehnt Selenskyj weiter ab: Es gebe "keinen Raum mehr" dafür.