Mit eindringlichen Worten hat UNO-Generalsekretär António Guterres die Abschaffung von Atomwaffen gefordert. "Unsere Welt wurde lange genug von Atomwaffen als Geisel gehalten", schrieb er am Sonntag auf Twitter. "Diese Todesgeräte garantieren weder Sieg noch Sicherheit." Ihr einziges Ergebnis sei die Zerstörung. Am heutigen Montag ist zudem der Internationale Tag gegen Nuklearversuche.
Klares Plädoyer
Guterres fügte in seinem Tweet hinzu: "Lasst uns dafür sorgen, dass die Tests für immer eingestellt werden und Atomwaffen ein für alle Mal der Geschichte angehören." Weltweit wachsen angesichts des Kriegs in der Ukraine die Sorgen vor einem Atomkrieg.
"Kernwaffen haben in unserer Welt nichts zu suchen", hieß es dann auch Montagvormittag in einer Aussendung von Guterres. Anlass war der Internationale Tag gegen Nuklearversuche (29. August). Mit diesem Tag werde weltweit anerkannt, "welch katastrophaler und anhaltender Schaden bisher im Namen des nuklearen Wettrüstens angerichtet wurde", so Guterres weiter. Der Tag sei zudem dem Gedenken jener Menschen gewidmet, die unter dem "Wahnwitz einer Nuklearpolitik am Rande des Abgrunds gelitten" hätten. Die nuklearen Risiken seien heute so hoch wie noch nie.
Vertrag nie in Kraft getreten
Guterres fordert, dass der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) vollständig in Kraft tritt und von einem wirksamen Verifikationssystem gestützt wird. Die UNO hat das Abkommen bereits im Jahr 1996 verabschiedet. Es verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion, ob für zivile oder für militärische Zwecke.
Der Vertrag ist aber nie in Kraft getreten, weil ihm China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die USA bisher ferngeblieben sind. Derzeit haben ihn 185 Staaten unterzeichnet und 170 davon ratifiziert. Der Sitz der Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization (CTBTO) ist in Wien. Weil der CTBT aber noch nicht in Kraft getreten ist, existiert sie bisher nur in Form einer "Vorbereitenden Kommission".
Derzeit herrscht unter Beobachtern große Sorge um Nordkorea, wo nach zahlreichen Raketentests der erste Atomtest von Machthaber Kim Jong-un seit knapp fünf Jahren bevorstehen könnte.