10.45 Uhr: Fünf Monate Krieg: Selenskyj zeigt sich siegessicher

Genau fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich Präsident Wladimir Selenskyj in Kiew siegessicher gezeigt. "Dieser Krieg hat die Ukraine nicht gebrochen und wird sie nicht brechen", teilte der Staatschef am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Wir werden nicht aufgeben. Wir werden schützen, was uns gehört. Wir werden gewinnen!"

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar befohlen – unter anderem unter dem Vorwand, dass sich die Atommacht von dem in die Nato strebenden Nachbarland bedroht sieht.

9.46 Uhr: Russland gibt Angriff auf Hafen von Odessa zu

Nach einem Dementi hat sich Russland nun doch zum Angriff auf den Hafen von Odessa bekannt. Man habe auf "militärische Infrastruktur" gezielt, teilte das russische Außenministerium am Sonntag mit. Der Angriff vom Samstag erfolgte wenige Stunden, nachdem die Kriegsparteien ein Abkommen zur Ermöglichung von Getreideexporten geschlossen hatten, das Angriffe auf Häfen untersagt. Moskau hatte türkischen Angaben zufolge zunächst erklärt, nichts mit dem Angriff zu tun zu haben.

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte, bei dem Angriff seien "hochpräzise" Kalibr-Waffen eingesetzt worden. Dabei sei militärische Infrastruktur zerstört worden. Unerwähnt ließ sie, dass Russland sich in dem am Freitag in Istanbul unter türkischer und UNO-Vermittlung unterzeichneten Abkommen auch dazu verpflichtet hatte, den Hafen von Odessa und zwei weitere ukrainische Häfen nicht anzugreifen, um Getreideausfuhren zu ermöglichen.

3.45 Uhr: Vizeministerin: 5000 ukrainische Soldatinnen an der Front

In der ukrainischen Armee dienen laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar mehr als 50.000 Frauen, mehr als 5000 von ihnen seien derzeit an der Front. Das sagte die Politikerin nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform bei einem internationalen Gipfel der First Ladies und Gentlemen in Kiew am Samstag.

Von den 50.000 Frauen im ukrainischen Militär dienten insgesamt 38.000 als Soldatinnen, die übrigen gingen zivilen Aufgaben nach. Gastgeberin des Gipfels, der am 150. Tag des russischen Angriffskriegs gegen ihr Land stattfand, war die First Lady der Ukraine, Olena Selenska.

00:28 Uhr: Selenskyj: Raketen auf Odessa sind "russische Barbarei"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Raketenangriffe auf den Hafen von Odessa als einen Akt "offensichtlicher russischer Barbarei" verurteilt. Die Schläge seien ein weiterer Grund dafür, der Ukraine solche Waffen zu geben, "die für unseren Sieg notwendig sind", sagte der Staatschef in seiner am Samstagabend veröffentlichten Videobotschaft.

Selenskyj warf Russland vor, einen Tag nach dem in Istanbul unterzeichneten Abkommen über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide den Hafen von Odessa beschossen zu haben. Russland weist das zurück, wie die Türkei nach einem Gespräch mit der Kriegspartei mitgeteilt hatte.

Dagegen meinte Selenskyj, dass sich Russland mit den Raketenangriffen politisch bloßgestellt habe. "Wenn irgendjemand auf der Welt früher gesagt hat, dass es notwendig ist, mit Russland in Dialog zu treten, Vereinbarungen zu treffen über eine Waffenruhe, ohne unser Gebiet von den Besatzern zu befreien, dann haben die heutigen Raketen die Möglichkeit solcher Aussagen zerstört", sagte er. Der Angriff sei international verurteilt worden.

Selenskyj erklärte in seinem Video zudem, der 150. Kriegstag sei wie viele andere auch gewesen. Neben den Raketenangriffen habe es schwere Gefechte im Donbass und im Gebiet Charkiw gegeben. Dennoch sei auch sichtbar, dass sich die Ukraine in Richtung Sieg bewege. Vor allem zeige sich das in der Region Cherson im Süden. "Die Streitkräfte der Ukraine bewegen sich Schritt für Schritt in dem Gebiet vorwärts", sagte Selenskyj.