17:00: Scholz: Putin-Vorwurf gegen Nato "lächerlich"
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz rechnet angesichts des Beitritts Finnlands und Schwedens zur Nato mit keinen zusätzlichen Spannungen der Allianz mit Russland. Dass der Kreml-Oberste das Militärbündnis "imperialistisch" nenne, sei "lächerlich", fügt Scholz allerdings hinzu. Die Nato sei eine rein defensive Allianz - vielmehr sei es Russland selbst, das imperialistisch agiere.
15:30 Biden verspricht neues 800-Millionen-Waffenpaket
Präsident Joe Biden hat weitere Waffenlieferungen an die Ukraine im Umfang von mehr als 800 Millionen Dollar (umgerechnet 760,7 Millionen Euro) in Aussicht gestellt. Darin inkludiert: Ein neues modernes westliches Luftverteidigungssystem und zusätzliche Munition für das Raketenwerfersystem des Typs Himars, das Kiew bereits erhalten habe.
12:30: Kreml-Truppen lassen von Schlangeninsel ab
Russland hat nun seine Truppen von der strategisch wichtigen Schlangeninsel im Schwarzen Meer abgezogen. Das bestätigen sowohl das Verteidigungsministerium in Moskau als auch ein Berater des ukrainischen Präsidenten. Laut Kreml wolle man so "den dringend benötigten Export landwirtschaftlicher Güter ermöglichen".
10:40: Umgehung von EU-Sanktionen soll Straftat werden
Nach wie vor versuchen russische Oligarchen im Dunstkreis von Wladimir Putin, EU-Sanktionen zu unterlaufen und einer Enteignung zu entgehen. Nun stimmten die ständigen Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten in Brüssel dem Vorschlag zu, derlei Versuche EU-weit als Straftat zu definieren. Das würde es ermöglichen, Verstöße in allen EU-Staaten gleichermaßen zu verfolgen und Mindeststrafen festzulegen.
10:05 Uhr: Dünnhäutiger Putin reagiert auf G7-Witzeleien
Am Sonntag hat der britische Ministerpräsident Boris Johnson in die G7-Runde auf Schloss Elmau gescherzt, ob man die Jacketts wohl ausziehe oder nicht, und fügte hinzu: "Wir alle müssen zeigen, dass wir härter sind als Putin." Nun ließ der Kriegstreiber im Kreml wissen: "Ich weiß nicht, wie sie sich ausziehen wollten, oberhalb oder unterhalb der Gürtellinie. Ich denke, es wäre in jedem Fall ein widerlicher Anblick gewesen."
08:45 Uhr: Putin ortet "imperiale Ambitionen" bei NATO
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der NATO "imperiale Ambitionen" vorgeworfen. Das Militärbündnis versuche durch den Ukraine-Konflikt seine "Vormachtstellung" zu behaupten, sagte Putin am Mittwoch in der turkmenischen Hauptstadt Aschchabad vor Journalisten. "Die Ukraine und das Wohlergehen der ukrainischen Bevölkerung sind nicht das Ziel des kollektiven Westens und der NATO, sondern ein Mittel zur Verteidigung ihrer eigenen Interessen."
08:00 Uhr: Gouverneur: "Gewaltige" Angriffe auf Lyssytschansk in Ostukraine
Die Kämpfe im Osten der Ukraine halten an. Der Gouverneur der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Hajdaj, bezeichnete die jüngsten russischen Angriffe auf die Stadt Lyssytschansk als "gewaltig". Die Stadt werde "dauerhaft mit großen Kalibern bombardiert", sagte Hajdaj im ukrainischen Fernsehen. In der Stadt halten sich den Angaben des Gouverneurs zufolge noch rund 15.000 Zivilisten auf.
07:00 Uhr: Laut Putin läuft "alles nach Plan"
Mehr als vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin erneut behauptet, die Kampfhandlungen liefen planmäßig. "Die Arbeit läuft ruhig, rhythmisch, die Truppen bewegen sich und erreichen die Linien, die ihnen als Etappenziele vorgegeben wurden", sagte Putin am Mittwoch vor russischen Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. "Alles läuft nach Plan", zitierte ihn die russische Nachrichtenagentur Tass.
06:30 Uhr: Großbritannien verdoppelt Militärhilfen
Großbritannien weitet seine Militärhilfen für die Ukraine massiv aus. Die britische Regierung kündigte am Mittwochabend an, die Hilfen um eine Milliarde Pfund (knapp 1,2 Milliarden Euro) zu erhöhen und damit fast zu verdoppeln. Insgesamt hat Großbritannien der Ukraine damit Militärhilfen im Umfang von 2,3 Milliarden Pfund zugesagt, wie die Regierung erklärte. Geliefert werden sollen unter anderem Luftabwehrsysteme, Drohnen und Ausrüstung zur elektronischen Kriegsführung.
Premierminister Boris Johnson erklärte, Russlands Angriffe gegen die Ukraine seien "zunehmend barbarisch", nachdem die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin erhofften militärischen Erfolge ausblieben. "Britische Waffen, Ausrüstung und Ausbildung transformieren die ukrainische Verteidigung gegen diesen Ansturm."
Großbritannien werde weiter hinter der Ukraine stehen, "um sicherzustellen, dass Putin in der Ukraine scheitert", betonte Johnson. Die Ankündigung erfolgte zeitgleich zum Nato-Gipfel in Madrid, der im Zeichen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht.
06:00 Uhr: Amnesty: Angriff in Mariupol war Kriegsverbrechen
Amnesty International stuft den Luftangriff auf das Theater von Mariupol im März als Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte ein. Die Menschenrechtsorganisation sammelte nach eigenen Angaben gut drei Monate lang Beweise und hat nun einen Bericht dazu vorgelegt. Enthalten seien auch Aussagen von 52 Überlebenden und Zeugen, von denen sich 28 zum Zeitpunkt des Attacke am 16. März in oder in der Nähe des Theaters befunden hätten.
"Bei dem Angriff auf das Theater in Mariupol handelt sich um ein Kriegsverbrechen seitens russischer Truppen", betonte Julia Duchrow von Amnesty International Deutschland. Höchstwahrscheinlich seien zwei 500-Kilo-Bomben abgeworfen worden. In dem Theater hatten Einwohner der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Schutz gesucht.
Amnesty International ermittelte dem Bericht zufolge, dass mindestens zwölf Menschen durch den Angriff getötet und "viele weitere" schwer verletzt wurden. Die angegebene Mindest-Opferzahl liege niedriger als vorherige Schätzungen, da sehr viele Menschen das Theater in den Tagen vor dem Angriff verlassen hätten - und die meisten dort Verbliebenen im Keller des Theaters oder in anderen Teilen des Gebäudes Zuflucht gesucht hätten, die nicht von der vollen Wucht der Explosion getroffen worden seien. Nach bisherigen Schätzungen und Recherchen von Medien könnten in dem Theater mehrere hundert Zivilisten getötet worden sein.
Die strategisch wichtige Küstenstadt Mariupol war nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wochenlang belagert worden und steht seit Mitte Mai unter Kontrolle des russischen Militärs. Befürchtet wird, dass in der Stadt tausende Zivilisten durch die zahlreichen russischen Luftangriffe während der Belagerung getötet wurden.