19.25 Uhr: Ukraine weist Macrons Aufruf zurück

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba weist die Aufforderung Macrons Russland um der Diplomatie willen nicht zu "demütigen" zurück. Solche Aufrufe können nur Frankreich und alle die anderen Länder, die das tun, demütigen.

"Es ist Russland, das sich selbst demütigt", so Kuleba auf Twitter. "Wir sollten uns alle darauf konzentrieren, wie wir Russland in seine Schranken weisen können. Das wird Frieden bringen und Leben retten."

18.35 Uhr: Russische Armee sprengt Brücken

Um Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine wird weiter erbittert gekämpft. Bei den Angriffen auf die strategisch wichtige Stadt wird laut ukrainischem Generalstab Artillerie eingesetzt. Ukrainische Einheiten hielten weiter ihre Stellungen in der Stadt und drängten russische Streitkräfte an mehreren Stellen zurück, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj. Russische Truppen sprengten Brücken in Sjewjerodonezk, um zu verhindern, dass militärische Ausrüstung und Hilfe für die Zivilpersonen in die Stadt gebracht werden könnten.

16.40 Uhr: Deutscher Kämpfer getötet

Bei den Kämpfen gegen die russischen Truppen in der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben ein deutscher Kämpfer getötet worden. Insgesamt vier ausländische Freiwillige, die auf der Seite der Ukraine gekämpft hatten, seien ums Leben gekommen, teilte eine Freiwilligenbrigade namens Internationale Verteidigungslegion der Ukraine am Samstag mit. Neben dem Deutschen seien drei Männer aus den Niederlanden, Frankreich und Australien getötet worden.

14.47 Uhr: Zivilisten in Bunkern in Chemiefabrik

Die russische Offensive bedroht auch Zivilisten massiv: In Sjewjerodonezk befinden sich offenbar noch Hunderte Zivilistinnen und Zivilisten in den Bunkern unter einer Chemiefabrik. "Während die russischen Truppen ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk verstärken, haben rund 800 Zivilisten Zuflucht in Bunkern unter der Chemiefabrik Asot gesucht", teilte heute ein Unternehmenssprecher mit. Darunter seien auch 200 Mitarbeiter des Werks.

13.50 Uhr: Macron sieht sich als Vermittler

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor einer Demütigung Russlands gewarnt, damit nach einem Ende der Kämpfe in der Ukraine eine diplomatische Lösung gefunden werden kann. Frankreich werde eine vermittelnde Rolle spielen, sagte Macron in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit mehreren Regionalzeitungen. Macrons Haltung ist nicht unumstritten. Die russische Armee verübt bei ihrem Vorgehen in der Ukraine massive Menschenrechtsverletzungen in von ihr besetzten Gebieten. Die ukrainische Regierung wünscht sich vom Westen militärische Unterstützung, um Russland zurückzudrängen, um ihre Bevölkerung zu schützen und dann aus einer Position der Stärke zu verhandeln.

13.15 Uhr: Sri Lanka und Russland streiten über Flugzeug

Die Beschlagnahmung eines Flugzeugs der russischen Fluggesellschaft Aeroflot in Sri Lanka sorgt für Streit zwischen Russland und dem südasiatischen Inselstaat. Der größte Flughafen von Sri Lanka, Bandaranaike, dementiert heute, dass die Regierung in Colombo die Beschlagnahmung des Airbus A330 veranlasst habe. Die Angelegenheit sei "rein kommerzieller Natur", es gebe keinen Anlass für staatliche Einmischung.

Die russische Maschine ist am Donnerstag auf Anordnung des Handelsgerichts in Colombo konfisziert worden. Der Flug SU289 mit 191 Passagieren und 13 Besatzungsmitgliedern an Bord wurde kurz vor dem Rückflug nach Moskau gestoppt. Hintergrund ist ein Streit mit einem irischen Luftfahrtunternehmen, zu dem es am Mittwoch eine Anhörung geben soll.

10.01 Uhr: Kiew glaubt an Kriegsende in zwei bis sechs Monaten

Die ukrainische Präsidialverwaltung prognostiziert, dass der russische Angriffskrieg noch bis zu einem halben Jahr dauern kann. "Das kann sich noch zwei bis sechs Monate hinziehen", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak im Interview mit dem oppositionellen russischen Online-Portal "Medusa" am Freitagabend. Am Ende hänge es davon ab, wie sich die Stimmung in den Gesellschaften Europas, der Ukraine und Russlands verändere.

Verhandlungen werde es erst geben, wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld ändere und Russland nicht mehr das Gefühl habe, die Bedingungen diktieren zu können, sagte Podoljak. Er warnte dabei einmal mehr vor territorialen Zugeständnissen an Russland. Das werde den Krieg nicht beenden. "Weil es für die Russische Föderation – und das hat Herr (Wladimir) Putin mehrmals gesagt – prinzipiell ist, dass allein die Existenz der ukrainischen Staatlichkeit schädlich ist." Der russische Vormarsch ziele daher weniger auf die Eroberung konkreter Gebiete als auf die Zerstörung der Ukraine an sich.