Krieg kennt am Ende nur Verlierer - und er schreibt viele Geschichten: Tragödien, aber auch jene von Helden, den offensichtlichen und den geheimen, aber unermüdlich Aktiven. Einer, der im Ukraine-Krieg unzählige Menschenleben rettete, ist "Patron". Der Minensuchhund spürte mehr als 230 russische Sprengsätze auf und wurde nun - natürllich durchaus medienwirksam - vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für seinen "selbstlosen Einsatz" geehrt.
Am 9. Mai zeichnete Selenskyj in Anwesenheit von Kandas Premierminister Justin Trudeau den 2019 Geborenen und seinen Hundführer Mykhailo Iliev mit dem "Orden für Mut dritter Klasse" aus: "Heute möchte ich jene ukrainischen Helden ehren, die unser Land bereits von Minen säubern. Und zusammen mit unseren Helden einen wunderbaren kleinen Pionier – Patron – der nicht nur hilft, Sprengstoffe zu neutralisieren, sondern auch dabei, unseren Kindern die notwendigen Sicherheitsregeln in Gebieten, in denen Minengefahr besteht, beizubringen!", lobte Selenskyj.
Der kleine, unerschütterliche Jack Russell Terrier hat längst einen eigenen Wikipedia-Eintrag, in dem seine Verdienste dargestellt werden: Mit Stand 8. Mai 2022 hat Patron 236 russische Minensätze aufgespürt, vor allem in der ukrainischen Stadt Tschernihiw. Schnell wurde aus dem vierbeinigen Sprengstoff-Experten ein gerne präsentiertes Symbol für Patriotismus und Widerstand, nicht zuletzt durch seine Präsenz in den sozialen Medien: Auf Facebook war zu sehen, wie der Hund in einen Lieferwagen springt, auf dem Schoß eines ukrainischen Soldaten sitzt und an Trümmern schnüffelt, um sicherzustellen, dass das betroffene Gebiet sicher gemacht werden kann.
Dieser propagandaträchtige Auftritt des Militärhundes wurde in weitere Folge auf Twitter geteilt und verbreitet. Das ukrainische "Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit" ließ wissen, dass Patrons Geschichte eines Tages in einem Film erzählt werden soll. Im Moment, erfülle er aber als Profi "treu seine beruflichen Pflichten".