Ein Satellitenfoto von Manhusch, das rund 20 Kilometer westlich der Hafenstadt Mariupol liegt, soll ein Massengrab in der Nähe eines Friedhofs parallel zum Straßenverlauf zeigen. Nach einem Bericht der US-Zeitung "The New York Times", die die Aufnahmen nach eigenen Angaben analysiert hat, soll es sich um etwa 300 Gräber handeln. Sie sollen innerhalb von zwei Wochen zwischen März und April angelegt worden sein, wie ein Vergleich der Aufnahmedaten gezeigt habe.
Örtliche Behörden sprechen davon, dass in Manhusch Tausende Zivilisten begraben sein sollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte von Zehntausenden Toten in der wochenlang umkämpften Hafenstadt gesprochen. Die ukrainischen Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Präsident Selenskyj hat sich zu dem mutmaßlichen Massengrab bisher nicht öffentlich geäußert. Die Informationen gehen auf den Stadtrat von Mariupol und von Bürgermeister Wadym Bojtschenko zurück, die von Gräbern für bis zu 9000 Leichen sprechen, selbst aber nicht mehr an Ort und Stelle sind.