Der russisch-israelische Geschäftsmann Leonid Newslin war einst ein hochrangiger Angestellter bei dem russischen Erdölkonzern "Yukos", ehe dieser von der russischen Regierung 2003 liquidiert wurde. Zu dieser Zeit war Newslin einer der reichsten Russen, nach der Zerschlagung des Konzerns floh er nach Israel – die guten Verbindungen in seine Heimat pflegt er aber nach wie vor: Heute ist der Putin-Gegner meist gut informiert und scheut nicht davor, diese Informationen auch mit der Öffentlichkeit zu teilen. In Beiträgen auf diversen Social-Media-Platformen streute er nun mehrere brisante Gerüchte.
"Nachrichten von meinen Quellen in Moskau", stellt Newslin seinen Posts voran. Es folgen mehrere Aufzählungspunkte. Nummer eins: "Schoigu ist aus dem Spiel, er könnte behindert sein, falls er überlebt." Ihm zufolge könnte der russische Verteidigungsminister Opfer eines Giftanschlags geworden sein. "Er hatte einen schweren Herzinfarkt und liegt auf der Intensivstation. Es wird gemunkelt, dass der Herzinfarkt keine natürliche Ursache hat."
20 Generäle in Haft
Neben den Nachrichten zu Schoigu behauptet Newslin außerdem, dass Wladimir Putin zwanzig Top-Generäle verhaftet ließ. Warum? Versagen und Korruption, so lauten die Anschuldigungen. In weiterer Folge beschreibt der Ex-Oligarch ein mögliches Strafverfahren gegen den russischen Ökonomen und Politiker Arkadi Dworkowitsch, sowie dass der russische Geschäftsmann Wladislaw Surkow unter Hausarrest stehen soll. "Er wird verdächtigt, Gelder für Kriegsvorbereitungen gestohlen zu haben."
Schon einmal seit Beginn des Krieges in der Ukraine wurde über die Abwesenheit Sergei Schoigus diskutiert. "Er hat viel zu tun", ließ damals der Kreml verlautbaren. Es sei ohnehin nicht die Zeit für Medienauftritte. Zuletzt tauchte er wieder in einem Video auf, Wortmeldung gab er in diesem aber keine ab. Spekulationen, wonach es sich dabei aber um eine ältere Aufnahme handelt, halten sich hartnäckig.
Simon Rothschedl