Der Kreml hat Berichte über eine angebliche Vergiftung des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch als Teil eines "Informationskrieges" bezeichnet. "Das ist Teil einer Informationskampagne, Teil einer Informationssabotage, das ist Teil eines Informationskrieges", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. "Diese Berichte sind definitiv nicht wahr", betonte er.
Peskow bestätigte zugleich Abramowitschs Anwesenheit bei der neuen Runde der russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen in Istanbul. Abramowitsch sei allerdings kein offizielles Mitglied der russischen Delegation, sondern solle "bestimmte Kontakte" zwischen beiden Seiten gewährleisten.
Am Montag hatte bereits die ukrainische Seite einen Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal" zurückgewiesen, wonach neben Abramowitsch auch Mitglieder der ukrainischen Delegation vor einigen Wochen vergiftet worden sein sollen. Am Dienstag schrieb dann die "New York Times" unter Berufung auf eine US-Geheimdienstquelle, dass es sich in Abramowitschs Fall wohl allem Anschein nach um eine gewöhnliche Lebensmittelvergiftung gehandelt habe.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnte seinerseits die Verhandler auf ukrainischer Seite vor der Verhandlungsrunde am Dienstag in Istanbul davor, bei den Gesprächen zur Verfügung gestelltes Essen und Trinken zu konsumieren. Auch Oberflächen sollten nicht berührt werden, so der Appell Kulebas, der von der BBC kolportiert wurde.