In der Stadt Salzburg haben am Samstagnachmittag 900 Menschen nach Polizeiangaben für den Frieden in der Ukraine demonstriert. Nach einer Kundgebung vor der Markuskirche am Ursulinenplatz zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zu Kajetanerplatz. Bei der Demo kam es zu keinen Vorkommnisse, alles sei ruhig verlaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei Salzburg.

Die Ukrainische Community hatte zu der gemeinsamen Kundgebung gegen den Krieg mit zahlreichen Organisationen der Salzburger Zivilgesellschaft aufgerufen. Auch der ukrainische Honorarkonsul Martin Panosch nahm an der Demo teil. Der Pfarrer der ukrainischen griechisch-katholische Kirche in Salzburg, Vitaliy Mykytyn gedachte den Opfern.

Zahlreiche Demonstranten haben sich am Samstagnachmittag bei einer weiteren Demonstration in Wien erneut mit der Ukraine solidarisiert. Mit laut Polizeiangaben rund 1.000 Personen etwas schwächer besucht als die Kundgebung vor einer Woche verwiesen Rednerinnen und Redner insbesondere auf die Konsequenzen von "Putins Krieg" und riefen zur Geschlossenheit auf. Die Rede war aber von der russischen Zivilgesellschaft, die in den vergangenen Tagen unter noch größeren Druck kam.

"Dieser Krieg ist ein Überfall auf europäische Werte", erklärte die Wiener Stadträtin Judith Pühringer (Grüne). Sollte Putin nicht einlenken, müssten weitere Sanktionen folgen. Babys würden mittlerweile in zu Luftschutzbunkern umfunktionierten U-Bahn-Stationen geboren. Es sei unvorstellbar, dass Frauen und Männer zu Waffen greifen müssten, obwohl sie den Frieden wollen, sagte die Kommunalpolitikerin.

Von einem dieser Männer sprach die in Wien lebende Kulturproduzentin Oleksandra Sajenko. "Am Tag nach Kriegsbeginn ist mein Gatte in unsere Heimatstadt Charkiw zurückgekehrt, um sie gemeinsam mit seinen Freunden zu verteidigen", sagte sie.

Demonstrationen in vielen deutschen Städten

Auch in vielen deutschen Städten sind am Samstag erneut Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den Krieg und für Frieden in der Ukraine zu demonstrieren. In Hamburg zogen zahlreiche Demonstranten durch die Innenstadt, um ein Zeichen für Solidarität mit dem Land zu setzen. Darunter waren Menschen unterschiedlicher Generationen, auch Kinder und Familien. Viele hatten Ukraine- und EU-Flaggen dabei.

Auf Plakaten waren Sprüche wie "Stop Putin stop war" oder "Frieden schaffen" zu lesen. Die Polizei rechnete mit rund 50.000 Teilnehmern in Hamburg, eine Schätzung zur Teilnehmerzahl gab es am Nachmittag zunächst nicht.

In München forderten rund 2.000 Menschen mit einer Menschenkette vom ukrainischen zum russischen Konsulat ein Kriegsende. Einige Demo-Teilnehmer verlangten, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten müsse. In Osnabrück setzten zahlreiche Menschen mit Friedensgebeten und einer Demonstration ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. In Düsseldorf startete eine Demonstration unter dem Motto "Zusammen gegen die russische Aggression". Für den Nachmittag war ein Friedensmarsch durch die Innenstadt geplant.

Zehntausende demonstrierten auch in Rom

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Rom angesichts des Krieges in der Ukraine für Frieden demonstriert. Die Menschen trugen eine riesige bunte Friedensfahne durch das Zentrum der italienischen Hauptstadt. Zur Kundgebung an der Piazza San Giovanni in Laterano kamen nach Angaben der Polizei geschätzt 25.000 Leute. Zeitweise seien insgesamt bis zu 40.000 unterwegs gewesen.

Die Organisatoren des Netzwerkes für Frieden und Abrüstung forderten online in ihrem Aufruf eine Waffenruhe in der Ukraine. An der Friedensdemo beteiligten sich zahlreiche Verbände und Gewerkschaften. "Krieg bekämpft man nicht mit Krieg", sagte der Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes CGIL, Maurizio Landini. Die Vereinten Nationen sollten ihren Teil machen und sich in die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für eine Waffenruhe einschalten.

Demonstrationen auch in Paris, Marseille und London

In London versammelten sich am Samstag hunderte Demonstranten am bekannten Trafalgar Square. Sie hielten ukrainische Flaggen und Schilder mit der Aufschrift "Putin tötet" oder "Totales Embargo für Russland". Der Apostolische Nuntius in Großbritannien, Erzbischof Claudio Gugerotti, sprach ein Gebet. "Heute sind wir alle Ukrainer", sagte er vor den versammelten Demonstranten.

Die 36-jährige Olena Marcyniuk nahm mit ihren 14 Monate und neun Jahre alten Kindern an der Demonstration teil. "Ich bin Ukrainerin und habe Familie und Freunde in der Ukraine." Der Großteil ihrer Familie sei geflohen, doch ihr Onkel sei in Kiew geblieben, "um für die Stadt zu kämpfen".

Auch die 41-jährige Natalya Courtney sorgt sich um ihre Angehörigen in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine: "Wir tun, was wir können, um zu helfen, indem wir Geld schicken, Pakete sammeln, medizinische Hilfe für die Soldaten, aber es ist wirklich sehr, sehr stressig, sehr erschütternd", sagte die Buchhalterin.

In Paris kamen mehrere tausend Menschen zusammen und die Menschen zeigten sich entschlossen: "Wir werden jedes Wochenende hier sein, in Paris oder anderswo, bis Putin geht, seine Panzer abzieht", sagte Aline Le Bail-Kremer, ein Mitglied der Organisation Stand With Ukraine, welche die Demonstration zusammen mit anderen Gruppen organisiert hat.

In mehr als hundert weiteren Städten Frankreichs, wie etwa Marseille, waren laut Polizei Kundgebungen angekündigt.