Italien hat die Luxusjacht des russischen Oligarchen und TUI-Großaktionärs Alexej Mordaschow beschlagnahmt. Die Polizei habe die 65 Millionen Euro teure Jacht "Lady M" am Freitag in der ligurischen Hafenstadt Imperia "im Einklang mit den jüngsten EU-Sanktionen" sichergestellt, teilte Regierungsberater Ferdinando Giugliano im Onlinedienst Twitter mit. Italienischen Medienberichten zufolge wurde zudem in Sanremo die Jacht "Lena" des Oligarchen Gennadi Timtschenko beschlagnahmt.
Im Zuge der Strafmaßnahmen gegen Russland wegen der Ukraine-Invasion hatte die Europäische Union Sanktionen gegen mehrere Oligarchen verhängt, denen eine Nähe zu Kreml-Chef Wladimir Putin vorgeworfen wird.
Mordaschow hatte in einer Erklärung vom Montag jede Verantwortung für den Ukraine-Krieg von sich gewiesen. "Ich habe absolut nichts mit den derzeitigen geopolitischen Spannungen zu tun und ich verstehe nicht, warum die EU mich mit Sanktionen belegt hat", schrieb er.
Bereits am Donnerstag hatte Frankreich die Beschlagnahmung der im Hafen von La Ciotat liegenden Mega-Jacht "Amore Vero" (Wahre Liebe) gemeldet. Das Schiff soll einem Unternehmen gehören, in dem Rosneft-Chef Igor Setschin Hauptaktionär ist.
140 Millionen Euro vor Beschlagnahmung
Die Regierung will zudem weitere Schritte gegen das Vermögen superreicher Russen in Italien unternehmen. "Italien bereitet die Beschlagnahmung von Vermögenswerten russischer Oligarchen im Wert von 140 Millionen Euro vor", kündigte der italienische Außenminister Luigi Di Maio am Freitagabend an. "Während wir darauf warten, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg beendet, beschreiten wir weiter den Weg der Sanktionen. Dies ist die einzige Möglichkeit, Putin zur Vernunft zu bringen", so Di Maio.
Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi bemühe sich, die Abhängigkeit Italiens von russischen Gasimporten zu verringern. "Ich verstehe die Sorgen der Italiener in Bezug auf die Wirtschaft und die steigenden Energiekosten. Ich war diese Woche in Algerien, mit dem wir die Energiepartnerschaft ausbauen werden. Wir arbeiten an der Diversifizierung der Energieversorgung, was bedeutet, nicht von russischem Gas abhängig zu sein und die Kosten für die Italiener zu senken", so Di Maio.
Im Zuge der Strafmaßnahmen gegen Russland wegen der Ukraine-Invasion hatte die Europäische Union Sanktionen gegen mehrere Oligarchen verhängt, denen eine Nähe zu Putin vorgeworfen wird. Bereits am Donnerstag hatte Frankreich die Beschlagnahmung der im Hafen von La Ciotat liegenden Mega-Jacht "Amore Vero" (Wahre Liebe) gemeldet. Das Schiff soll einem Unternehmen gehören, in dem Igor Setschin, Chef des russischen Energiekonzerns Rosneft, Hauptaktionär ist. Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hat einen Aufsichtsratsposten im staatlichen russischen Öl-Konzern Rosneft. Sie macht derzeit laut einem jüngsten Bericht der "Presse" keine Anstalten, diesen zurückzulegen, wie dies andere europäische Ex-Politiker in ähnlicher Position getan haben.