"Frieden ist sehr wichtig!", schrieb der Multimilliardär am Donnerstag auf Telegram. Der für seinen guten Draht zum russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannte Unternehmer warnte vor einer atomaren Gefahr aus der Ukraine. "Die Ukraine ist schon lange eine Atommacht", meinte Oleg Deripaska.
Das Land habe auf seinem Gebiet neben dem 1986 havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl noch 15 atomare Blöcke und drei Lager für Brennstäbe. Er warnte vor großen Gefahren für Russland, die Ukraine und Europa, sollte es dort zu einem atomaren Zwischenfall kommen. Damit wäre die Region für die nächsten 200 Jahre verdammt, so Deripaska.
Putin hatte seine militärische "Spezial-Operation", wie er den Krieg in der Ukraine nennt, am Donnerstag vergangener Woche begonnen. Er hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, nach Atomwaffen zu streben. Die Ukraine, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben hatte, habe die Technik und das Fachwissen, um nukleare Waffen zu schaffen, warnte Putin die Weltgemeinschaft.
"Atomares Risiko"
Das von "russlandfeindlichen Nationalisten" geführte Land sei damit eine akute Gefahr für Moskau, so Putin. Der Kremlchef hatte den Beginn der Militäroperation auch damit begründet, das atomare Risiko zu beseitigen. Der Krieg in der Ukraine soll nach russischen Angaben weiterlaufen, bis die militärische Infrastruktur völlig zerstört ist. Moskau spricht von einer "Entmilitarisierung" der Ex-Sowjetrepublik.
Selenskyj hatte einen Tag nach Beginn der Kriegshandlungen in Aussicht gestellt, über einen neutralen Status zu verhandeln. Selenskyj sagte am Freitag vergangener Woche: "Wir fürchten uns nicht, über den neutralen Status zu reden. Wir sind nicht in der NATO. Doch die Hauptsache ist: welche Sicherheitsgarantien werden wir haben? Und welche konkreten Staaten geben diese?"