Die Sängerin Jamala, die 2016 mit dem Song "1944"den Eurovision Song Contest gewonnen hat, musste mit ihren zwei Kindern aus Kiew fliehen. In der Ukraine ist die 38-Jährige ein großer Star und war bis vor Kurzem noch in der ukrainischen Jury des Song Contest. Nun wurde der Star zum Flüchtling. Noch wenige Tage davor postet sie auf ihrem Instagramprofil mit mehr als 900.000 Followern: "Ich versteh nicht, wie das möglich ist, aber sie haben friedliche Menschen in der Ukraine angegriffen. Bitte unterstützt die Ukraine und stoppt die russische Aggression."
Schlussendlich musste Susana Camaldainova, wie sie bürgerlich heißt, mit ihren Kindern Kiew verlassen. Ihr Mann blieb zurück, um sein Heimatland zu verteidigen. Sie machte sich mit ihren beiden Kindern auf den Weg zur Grenze in der Westukraine. Dabei sollen sie vier Tage ohne Essen im Auto verbracht haben: "Wir haben uns in vier Stunden nur zwei Meilen bewegt, der Stau war endlos", und berichtet weiter, dass sie die letzten Meter zur rumänischen Grenze mit ihren Kindern zu Fuß überquerte.
Ihr Siegerlied von 2016, das damals auch für politische Kontroversen sorgte, ist mittlerweile eine Art Hymne des ukrainischen Widerstands. In dem Lied besingt die muslimische Sängerin das Schicksal ihrer Urgroßeltern, Krimtataren, die 1944 von Stalins Truppen deportiert wurden. Heute erlebt sie selbst Krieg und Vertreibung und ist nun bei ihren Verwandten in der Türkei untergekommen.
Auf Instagram postet die Sängerin erschreckende Aufnahmen aus Notunterkünften, Kriegsszenen und Aufnahmen von beschädigten Gebäuden, Verwundeten und auch Toten. "Wir müssen Putins Krieg beenden. Das ist verrückt. Unterstützt die Ukraine. Unsere Kinder sterben. Helfen Sie der ukrainischen Armee, unser Land zu retten", ruft sie die Welt zur Hilfe auf.