Marina, Hausmeisterin in einem Plattenbau im Norden Moskaus, kommt aus einem Dorf östlich der umkämpften Stadt Sudscha. Die Mittvierzigerin weiß nicht, ob sie sich als Flüchtling fühlen soll oder nicht. Zwar haben die ukrainischen Invasoren ihr Dorf bisher nicht eingenommen. Aber Marina hat ihre halbwüchsige Tochter schon vor Wochen ins gut 600 Autokilometer nördliche Moskau gebracht, beklagt sich, dass es keine Busverbindung mehr in ihr Heimatdorf gibt. Dann schimpft sie auf „die Nato-Schweinehunde“, die über die russische Grenzregion Kursk hergefallen seien. „Unsere Jungs werden sie schon hinausjagen!“