Seit mehr als 20 Jahren sind der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Olena Selenska verheiratet, der Krieg habe sie als Paar aber noch mehr gestärkt, erzählt die 46-Jährige nun in einem Interview mit der Daily Mail. „Ich denke, wir sind näher und stärker verbunden, weil wir uns gegenseitig so unterstützt haben, wie wir es uns erhofft hatten“, sagt die First Lady der Ukraine. Sie sehen sich zwar nicht so oft, wie sie möchten, daher sei aber jedes Treffen eine Freude. „Wir sind nie müde voneinander, langweilen uns nie. Und es stärkt auch die Familie.“
Olena Selenska und die Kinder Oleksandra (20) und Kyrylo (11) leben während des Krieges getrennt von ihrem Ehemann und Vater. „Es ist für niemanden ein normales Leben, in einem Land zu leben, in dem Krieg herrscht.“ Sie spricht dabei von ständiger psychischer Belastung und Druck.
Laut Selenska sollen die USA nach dem Beginn des Krieges ihrem Mann die Möglichkeit geboten haben, die Ukraine zu verlassen. Das habe er jedoch abgelehnt. „Ich muss ehrlich sein, ja, ich bin stolz auf ihn“, sagt die 46-Jährige. „Aber es war keine Überraschung für mich. Es war nur ein weiterer Beweis dafür, dass ich die richtige Person ausgewählt habe.“ Sie bete, dass ihr Mann seine Kraft und Stärke nicht verliere, „denn wir brauchen ihn so, wie er ist, stark und stur“.
Selenska: Nie gedacht, Frau eines Präsidenten zu sein
Selenska erklärt zudem, sie nicht gedacht hätte, Frau eines Präsidenten zu sein. „Aber um ehrlich zu sein, als wir jung waren, habe ich auch nicht erwartet, dass er ein Fernsehstar und dann ein Filmschauspieler wird.“ Ihr Mann habe sie jedoch bei jedem Schritt einbezogen. „Jede Wendung auf unserer Reise hat mich stärker gemacht und eine Weiterentwicklung von mir gefordert. Und ich danke ihm dafür.“
Auch über die aktuelle Sicherheitslage und die Gefahrensituation der eigenen Familie spricht die ehemalige Drehbuchautorin in dem Interview. Ihr Mann soll Ziel mehrerer Attentatsversuche gewesen sein. „Ich hoffe, dass alles getan wurde, was zu seiner Sicherheit getan werden kann, und das Gleiche gilt auch für meine Familie … Ich möchte nicht über schlimme Dinge nachdenken. Ich habe Angst, darüber nachzudenken.“
Über Russlands Präsidenten Wladimir Putin sagt die 46-Jährige nur, dass viele Menschen ihn lange nicht als Person gesehen haben. „Es ist eine Art Monster, das das Land regiert.“ Ein Friedensabkommen, das Russland die fast 20 Prozent von der Ukraine beschlagnahmten Landes abtreten würde, lehne sie aber genauso wie ihr Ehemann und das ukrainische Militär ab. Sie befürchte, dass dies Russland nur die Chance geben würde, irgendwann erneut anzugreifen. Über einen möglichen russischen Sieg denke sie nicht nach. „Ich habe die starke Hoffnung, dass das nicht passieren wird. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es nicht passieren würde, aber es wäre ein Verlust, nicht nur für die Ukraine, sondern für die gesamte demokratische Welt.“