Bei israelischen Angriffen in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Montag mindestens 60 Menschen getötet worden. Zwölf Orte seien von den Attacken betroffen gewesen, bei denen überdies 58 Menschen verletzt worden seien, gab das Ministerium eine vorläufige Bilanz bekannt. Mindestens zwei Kinder seien unter den Toten. Allein 16 der 60 Toten seien aus dem Ort Al-Alak westlich der Stadt Baalbek gemeldet worden.
Gewalttätigste Angriffe
Der Gouverneur der Region Baalbek-Hermel sprach von den „gewalttätigsten“ Angriffen auf das Gebiet seit Beginn des Konflikts. Baalbek ist eine verarmte Region in der Bekaa-Ebene, die an Syrien grenzt. Sie gilt als Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.
Vor den Angriffen hatte die israelische Armee keine Evakuierungsanordnung ausgegeben. Im Osten des Landes ruft Israel in der Regel nicht zur Evakuierung auf und gibt an, auf Stellungen der Hisbollah zu zielen.
Am Montag hatte es auch Luftangriffe auf die Küstenstadt Tyros im Südlibanon mit sieben Toten gegeben, erklärte das Gesundheitsministerium weiters.
Bisher mindestens 1700 Menschen getötet
Einen Tag nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die mit der Hamas verbündete libanesische Hisbollah eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der pro-iranischen Miliz im Südlibanon begonnen.
Seit Ende September sind bei den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Basis der Meldungen des libanesischen Gesundheitsministeriums mehr als 1.700 Menschen im Libanon getötet worden.