Israels großangelegte Militäroperation im besetzten Westjordanland könnte laut „Times of Israel“ länger dauern. Der in der Nacht auf Mittwoch begonnene „Anti-Terror-Einsatz“ sei Quellen in der Armee zufolge auf mehrere Tage angelegt. Schwerpunkt der Operation sei vor allem die Region Tulkarem, aber auch in der Stadt Jenin und in der Flüchtlingssiedlung Far'a bei Tubas seien die Streitkräfte aktiv. Nach palästinensischen Angaben wurden bisher mindestens zehn Menschen getötet.

Im Rahmen des Einsatzes seien mehrere gesuchte Palästinenser festgenommen worden, hieß es unter Berufung auf das Militär. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium im Westjordanland kamen bei dem Einsatz fünf Menschen in Far'a ums Leben sowie zwei in Jenin. Drei weitere wurden nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond bei einem Drohnenangriff auf ihr Fahrzeug südlich von Jenin getötet.

Armee geht „gegen Terrornetzwerk vor“

„Die israelische Armee geht seit heute Nacht mit aller Macht in den Flüchtlingslagern von Jenin und Tulkarem gegen ein islamistisch-iranisches Terrornetzwerk vor“, schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf X. Der Iran arbeite daran, ähnlich wie im Gazastreifen und dem Libanon „durch die Finanzierung und Aufrüstung von Terroristen sowie Schmuggel fortschrittlicher Waffen über Jordanien eine östliche Terrorfront gegen Israel in Judäa und Samaria (d. i. das Westjordanland, Anm.) aufzubauen“.

Im von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Der Krieg war durch den beispiellosen Großangriff der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas sowie weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.