US-Präsident Joe Biden hat sich kritisch über die Israel zugeschriebene Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Haniyeh in Teheran geäußert. Diese sei nicht hilfreich für die Erreichung einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, sagte Biden am Donnerstag vor der Presse. Auf die Frage, ob die Tötung Haniyehs die Chancen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zerstört habe, antwortete Biden: „Es hilft nicht.“
Direktes Gespräch mit Netanyahu
Er habe zuvor ein direktes Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu geführt, fügte der US-Präsident auf dem Militärstützpunkt Andrews im US-Staat Maryland hinzu. Dort landete am Donnerstagabend ein Flugzeug mit US-Bürgern, die Russland im Zuge eines groß angelegten Gefangenenaustauschs am Donnerstag freigelassen hatte.
Haniyeh war am Mittwoch in der iranischen Hauptstadt Teheran gezielt getötet worden, wo er sich anlässlich der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian aufgehalten hatte. Die radikal-islamische Hamas, der Iran und andere Staaten machen Israel für die Tötung verantwortlich.
Eskalation befürchtet
Der Iran und seine Verbündeten aus der Achse des Widerstandes, darunter die Hamas, die libanesische Hisbollah-Miliz und die Huthi-Rebellen im Jemen, drohten Israel mit Vergeltung. Es wird eine Eskalation des Nahost-Konflikts und eine direkte Konfrontation zwischen den Erzfeinden Iran und Israel befürchtet. Israel selbst hat sich bisher nicht zur Tötung Haniyehs bekannt. Die USA hatten umgehend erklärt, sie seien nicht involviert gewesen.
Die USA bemühen sich seit langem zusammen mit Katar und Ägypten um eine Waffenruhe im Gazastreifen und um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln. Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 überraschend den Süden Israels überfallen und nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet sowie mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.