Am Tag nach dem scheinbar misslungenen Tötungsversuch auf Mohammed Deif, dem Militärchef der Terrororganisation Hamas, vermeldet Israels Armee, eine Zielperson getötet zu haben. Das israelische Militär hat den Tod des Hamas-Brigadechefs Rafa Salama bestätigt. „Unter Nutzung nachrichtendienstlicher Erkenntnisse hat die israelische Luftwaffe den Kommandanten der Khan-Younis-Brigade (der Hamas), Rafa Salama, in der Nähe von Khan Younis angegriffen und eliminiert“, teilte die Armee mit.

Die Mitteilung machte keine Angaben darüber, ob auch der mächtige Militärchef der Hamas im Gazastreifen, Mohammed Deif, getötet wurde. Deif soll sich nach Angaben des Militärs an der Seite Salamas befunden haben, als die Luftwaffe am Samstag einen Hamas-Komplex bei Khan Younis bombardierte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuletzt erklärt, es gebe noch keine absolute Gewissheit über das Schicksal Deifs.

Den getöteten Salama beschrieb die israelische Armee als einen der engsten Mitarbeiter Deifs. Seit 2016 habe er die Khan-Younis-Brigade befehligt, benannt nach der gleichnamigen Stadt im südlichen Gazastreifen. In dieser Eigenschaft sei er verantwortlich gewesen für die Raketenangriffe, die die Hamas in all den Jahren von Khan Younis aus auf Israel durchführte.

Seine Ausschaltung würde die militärischen Fähigkeiten der Hamas ernsthaft beeinträchtigen, so die Armee. Gegen Deif hatte das israelische Militär in den vergangenen Jahren mehrere Tötungsversuche unternommen, die dieser überlebte. Sowohl Deif als auch Salama gelten als Drahtzieher und Planer des Massakers vom 7. Oktober.

Terrorist fuhr mit gepanzertem Auto in Menschenmenge

Während die israelische Armee im Gazastreifen angriff, schlug im eigenen Land ein mutmaßlicher Terrorist zu. Der Attentäter ist mit einem gepanzerten Auto in eine Gruppe von Fußgängern, die an einer Bushaltestelle nahe der israelischen Stadt Ramla gewartet hatten, gefahren. Mindestens vier junge Männer wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, so Polizei und Rettungsdienst. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden drei Verletzte in ein Krankenhaus gebracht.

Zwei der Verletzten im Alter von etwa 20 Jahren hätten zahlreiche Verletzungen erlitten und seien in ernstem Zustand, hieß es in der Erklärung des Rettungsdienstes. Die Polizei erklärte ihrerseits, eines der Opfer befinde sich in einem „kritischen“ Zustand. Seitens des Krankenhauses hieß es, vier Verletzte seien aufgenommen worden.

Die Haltestelle liegt an einer Kreuzung in unmittelbarer Nähe einer Kaserne. Ein Polizeisprecher sagte, der Fahrer des Wagens sei „neutralisiert“ worden - dabei blieb unklar, ob er getötet oder verletzt wurde.

Grenzpolizei vereitelt Messerangriff

In Hebron im Westjordanland nahmen Grenzpolizisten Medienberichten zufolge eine 37 Jahre alte Palästinenserin fest, in deren Tasche ein Messer gefunden worden war. Sie wird verdächtigt, einen Messerangriff geplant zu haben. Den Berichten zufolge gab sie nach ihrer Festnahme an, ihr Mann sei als Mitglied der islamistischen Hamas in einem israelischen Gefängnis inhaftiert.

Zu den Vorfällen kam es einen Tag nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen, der dem Anführer des militärischen Arms der Hamas, Mohammed Deif, galt. Dabei wurden Dutzende andere Menschen getötet. Ob auch Deif bei dem Luftangriff getötet oder verletzt wurde, war zunächst nicht gewiss. Ein Hamas-Vertreter in Beirut bestritt am Sonntag, dass Deif getötet worden sei.

Seit dem Krieg im Gazastreifen, der durch den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, hat es in Israel und im besetzten Westjordanland zahlreiche tödliche Messerangriffe gegeben. Im Juli wurde bei einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum im Norden Israels ein Mensch getötet. Im April wurden bei einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Gan Javne drei Menschen verletzt. Zuvor hatte es einen ähnlichen Angriff am Busbahnhof von Beersheba im Süden des Landes gegeben.