Nach Abwürfen von Hilfsgütern aus Flugzeugen sollen nach Angaben der islamistischen Hamas vor der Küste des Gazastreifens zwölf Palästinenser im Meer ertrunken sein. Sie hatten versucht, an Pakete heranzukommen, die vor einem Strand im nördlichen Teil des Küstengebiets in die See gefallen waren, wie das Medienbüro der von der Hamas kontrollierten Regierung am Dienstag mitteilte.
Der Vorfall, der sich nicht unabhängig überprüfen ließ, soll sich am Montagnachmittag ereignet haben. Augenzeugen gaben an, dass einige der Ertrunkenen nicht schwimmen konnten, während sich andere in den Seilen verhedderten, mit denen die Pakete zusammengebunden waren.
Not im Norden besonders groß
Im nördlichen Gazastreifen ist die Not der Zivilbevölkerung in dem seit mehr als fünf Monaten dauernden Gaza-Krieg besonders groß. Hilfslieferungen kommen auf dem Landweg dort nur in spärlicher Zahl an, weil Israel die Grenzübergänge im Norden des Gazastreifens geschlossen hält. Innerhalb des Küstengebiets ist wiederum die Fahrt für Lkw wegen Kampfhandlungen und anarchischer Verhältnisse sehr gefährlich.
Die USA, Jordanien und andere Länder werfen seit gut einem Monat Hilfsgüter aus Militärflugzeugen ab. Mitte März schloss sich auch Deutschland der Initiative an. Die Hilfsorganisationen weisen aber darauf hin, dass eine Luftbrücke dieser Art den Transport von Hilfsgütern auf dem Land nicht ersetzen kann. Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.