Die Menschen im Gazastreifen flehen nach UN-Angaben inständig um ein Ende „dieser Höller auf Erden“. Nach einem Besuch in dem abgeriegelten Küstenstreifen postete der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, am Dienstag auf „X“: „Menschen sind überall, sie leben auf der Straße, sie brauchen alles.“ Sie flehten um Sicherheit. „Von unseren Kollegen wird verlangt, dass sie in einer unmöglichen Situation das Unmögliche tun.“
Hunger unter Menschen im Gazastreifen
Laut der UNO hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Vor Beginn des seit mehr als zwei Monaten dauernden Krieges lebten in dem von Israel abgeriegelten Gebiet, das deutlich kleiner ist als Wien, mehr als zwei Millionen Menschen. Davon waren rund die Hälfte Kinder und Jugendliche.
Hunderttausende Palästinenser mussten auf Anweisungen des israelischen Militärs den heftig umkämpften Norden in Richtung Süden verlassen. Aber auch dort gibt es nun eine Bodenoffensive Israels und Kämpfe. Nach Angaben des UNRWA sind fast 1,9 Millionen Menschen innerhalb des kleinen Küstengebiets vertrieben worden – mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.
Israel will indes laut einem Medienbericht nach Ende des Gazakrieges auf die Einhaltung einer Pufferzone im Süden des Libanons bestehen. „Israel wird nach dem Krieg auf der Existenz einer echten Pufferzone an der Nordgrenze beharren“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einem Bericht der Zeitung „Israel Hayom“ vom Dienstag dem Verteidigungsausschuss des Parlaments. Israel präferiere eine diplomatische Lösung, aber würde – wenn notwendig – auch militärische Mittel nutzen.
Erneut Gefechte an Grenze zum Libanon
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kam es erneut zu Gefechten. Nach Raketenbeschuss aus dem Nachbarland habe die israelische Artillerie den Ort des Abschusses angegriffen, teilte das Militär am Dienstag mit. Zuvor war in mehreren Städten im Norden Israels Raketenalarm ausgelöst worden. Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, auf eine israelische Ortschaft gezielt zu haben.
Nach Angaben der israelischen Armee wurde zudem ein „verdächtiges Objekt“ abgefangen, das aus dem Libanon in israelisches Gebiet eingedrungen war. Der Vorfall sei abgeschlossen, hieß es.