Nach der Panne der Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres soll es am Mittwochabend doch eine Möglichkeit geben, Österreicher aus Israel zu fliegen. "Es wurde zur raschen Evakuierung ausreisewilliger Österreicherinnen und Österreicher eine Ausreisemöglichkeit von Tel Aviv nach Larnaka organisiert", teilte das Außenministerium mit. Der geplante Abflug sei Mittwoch um 20.00 Uhr (Lokalzeit) aus Tel Aviv, Ankunft in Larnaka ca. 21.00 Uhr.
Auf dem Flug gibt es ein Kontingent für 100 Österreicher, erläuterte eine Sprecherin gegenüber der APA. Das Außenministerium sei dabei, gemeinsam mit den Austrian Airlines für die Weiterreise von Zypern nach Wien für Donnerstag einen Charterflug zu organisieren. Am Flughafen in Larnaka stehe ein Krisenteam bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Österreichischen Botschaft Nikosia und Angehörigen des österreichischen Bundesheers bereit, um die Österreicherinnen und Österreicher bestmöglich zu unterstützen. Für Notunterkünfte auf Zypern sei gesorgt, teilte das Außenamt mit.
Weitere Flüge in Vorbereitung
Ein weiterer Evakuierungsflug aus Tel Aviv ist für Donnerstag in Vorbereitung. 300 Österreicher warten in Israel auf einen Evakuierungsflug.
Auch am Flughafen in Tel Aviv würden die ausreisewilligen Österreicherinnen und Österreicher von einem "rot-weiß-roten Krisenteam" betreut, hieß es aus dem Außenministerium. Ebenso werden am Mittwoch zwei weitere militärische Krisenunterstützungsteams in die Region entsandt.
8.000 Österreicherinnen und Österreicher in Israel
Entgegen den ursprünglichen Planungen hatte die Bundesheer-Maschine wegen eines "nicht vorhersehbaren technischen Defektes" nicht am Mittwochvormittag zur Evakuierung starten können. Die Hercules sei 1966 gebaut worden und werde seit 2003 vom Bundesheer betrieben, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Michael Bauer auf X (Twitter). "Der technische Zustand und dass das System am Ende der Nutzungsdauer ist, ist seit Jahren bekannt." Ähnlich äußerte sich auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Aussendung: "Die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte holen uns an Tagen wie heute ein. Daher ist es gut, dass wir bereits für eine Nachfolge gesorgt haben."
Rund 8000 Österreicherinnen und Österreicher leben in Israel, mehr als 200 waren laut dem Außenministerium zu Beginn des Großangriffs der Hamas-Terrororganisation auf Israel am Samstag als Reisende gemeldet.