Am vergangenen Samstagmorgen sendet Tamar Kedem-Siman Tov eine Nachricht an ihre Freunde in Australien. "Hi Leute, wir sind im Schutzraum unseres Hauses, uns geht es gut."

Die fünfköpfige Familie um Tamar, ihr Mann Johnny, die Zwillingstöchter Schachar und Arbel (6 Jahre) sowie Sohn Omer (2), wohnt im säkularen Kibbuz Nir Oz, keine drei Kilometer vom Grenzzaun zum Gazastreifen entfernt. Über ein paar unasphaltierte Feldwege gelangt man in wenigen Minuten hin.

Die Empfänger der Nachricht, Yischai und Mor Lacob im entfernten Sydney, sind vorerst erleichtert, doch der Kontakt reißt ab. Es kommen keine weiteren WhatsApp-Nachrichten und auch auf Anrufe wird nicht mehr reagiert. Hoch besorgt kontaktieren die Lacobs andere Anwohner des landwirtschaftlich geprägten 400-Seelen-Ortes Kibbuz, in dem Johnny als Weizenbauer arbeitet und sich Tamar in der Lokalpolitik engagiert.

Auf diesem Weg erfährt man vom Ausmaß des Massakers der Hamas-Terroristen, die auch in den Schutzraum der Familie eindrang – und sie auslöschte.